Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo zusammen,

ich habe hier eine Pfaff 362 automatic, die es erstmal leider gar nicht richtig tat. Momentschalthebel, Stichlagenhebel etc, hat alles nicht wirklich befriedigend funktioniert.

Also habe ich mir das "Technische Handbuch" zur Pfaff 260+360 besorgt und auch die "Einstellanleitung Pfaff 260, 262,360,362 Nachtrag zum Technischen Handbuch".

Dann bin ich die Einstellanweisungen zum Einstellen des Zierstiches durchgegangen. Hat auch ganz gut geklappt und mir sehr im technischen Verständnis der Maschine geholfen.

Leider bleibe ich aber ohne Erfolg an Punkt 15 der Einstellanleitung "Einstellung der Stichlage" hängen.

Hier stehe ich vor dem Problem, dass ich den ZickZack-Stichsteller-Lagerhebel nicht so weit verstellen kann, wie ich eigentlich müßte, da vor dem eigentlich genauen Einstellpunkt die ZickZack-Stichsteller-Kulisse (bzw. die Welle davon) vorher von unten gegen die darüberliegende Armwelle stößt.
Die Einstellung betrifft zunächst mal den linken Einstich bei "Stichlage links". D.h. ich kann zwar den Stichlagenhebel nach links drücken, die letzten ca. 1/4 des Hebelweges bleiben aber ohne Funktion, da wie gesagt die Kulisse gegen die Welle schlägt. Das mach sich dann auch durch ein "klack" bemerkbar.
Der Stichlagen-Kurvenhebel sitzt aber korrekt auf der Kehle der Stichlagenkurve. Zum testen habe ich ihn mal leicht in beide Richtungen verschoben, jedoch ohne Erfolg.

Hier sieht man, den Anschlag an der Welle und mein Problem:


Wenn ich die Einstellung gerade so vornehme, dass die Kulisse gerade noch nicht gegen die Welle schlägt, hat der linke Einstich bei Stichlage links, immer noch nicht den gleichen Einstichpunkt wie beim größten Zickzackstich. (was er eigentlich haben sollte)
Auch die eigentlich Einstellanweisung dazu aus dem Service Manual, dass die Nadel bei Bewegen des Momentschalthebels keinen Ausschlag haben soll bei ZZ auf 4, Stichlage links und linkem Einstich, geht nicht. Die Nadel hat immer noch geringe Bewegung. Der richtige Punkt käme erst später....aber da ist schon der Anschlag an der Armwelle.

Ich kann zwar den Zickzackstich und den Stichlagenstich so austangieren, dass es stimmt, aber dann ist der symmetrische Dreistich nicht mehr einstellbar. Die Mitte ist dann zu weit nach rechts verschoben.

Es ist allerdings möglich, alles richtig auszutangieren. Aber dann sind alle Stiche insgesamt ca. 0,5cm nach rechts verschoben, so dass sie nicht mehr in die Stichplatte gehen.

Was mache ich falsch? Habe ich eine konkrete Einstellung übersehen?

Danke für Eure Hilfe!!!!

Ach ja: Die Kondensatoren im Fußpedal sind schon erneuert! Ebenso die Netzanschlußkabel.
Die Stopmatic funktioniert natürlich auch nicht, aber da gehe ich erst ran, wenn ich weiß, dass der Rest der Maschine einwandfrei läuft!

auch du hast offensichtlich erst geschraubt und dann gefragt …

die werks-Einstellungen sollte man/frau tunlichst in ruhe lassen

ich hab dir ein paar Bemerkungen in dein bild gemalt
du hast nicht beachtet, daß dir diese Feder zwischen diese Teile gerutscht ist
deswegen ist diese welle auch nicht bis vorne in der richtigen Position

also nochmal ausbauen
richtig zusammenfädeln
wieder einbauen

ich bin sicher, daß dann der Abtaster für die Stichlage wieder auf die richtige Spur kommt

Hallo Dieter,

Herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort! Da keimt bei mir Hoffnung auf, dass ich die Maschine wieder hinbekomme.
Momentan bin ich noch unterwegs, werde aber gleich mal heute abend schauen und berichten.

Dass die Welle nicht bündig mit dem Gehäuse abschließt, hatte ich gestern auch noch gesehen als ich das Foto auf dem Bildschirm sah. Die Sache mit der Feder wäre mir aber ganz sicher nicht aufgefallen.

Ich kann jedoch sagen, dass ich die Mechanik und die Welle gar nicht ausgebaut hatte. Sie lief leichtgängig und man kommt ja an alles gut dran.
Wenn mir das nicht beim Ausbau der Automatic passiert ist -was ich nicht glaube -, muss es schon so gewesen sein. Vielleicht ist es beim Vorbesitzer passiert. Laut Belege war die Maschine auch mal wegen defektem (festem) ZZ in Reparatur.

Naja, wenn es jetzt tatsächlich daran liegt, kann ich mich natürlich ärgern, dass ich die Einstellungen verstellt habe. Andererseits muss da auch schon jemand vor mir dran gewesen sein, denn ein Schraubenschlitz ist vermackt... Leider immer kein gutes Zeichen.

Ich werde berichten! Und vielleicht nochmal fragen wie die Feder genau sitzen muß.

Viele Grüße Jan

bei Maschinen mit mehreren Baustellen ist es am besten eines nach dem anderen zu korrigieren

in deinem fall also die ZZ-Hebelei

nochmal,

so, gestern wollte die Welle noch nicht raus, aber heute hatte ich sie draußen und das ZZ-Werk ausgebaut. Vorneweg: Leider ohne Erfolg.
Die Feder war nicht zwischen den beiden vorderen Teilen eingeklemmt. Immerhin konnte ich alles mal reinigen, war aber nicht sonderlich dreckig.

Dann habe ich alles wieder eingebaut und penibelst darauf geachtet, dass die Feder nicht einklemmt. Für mein Dafürhalten sitzt sie richtig.

Hier mal paar Bilder.
So habe ich die Feder wieder eingebaut:




Hier sieht man auch, dass die beiden Teile (und auch das dritte, hintere) bündig miteinander abschließen:




Hier ist die Welle schon wieder eingebaut und ich habe die Feder mal ein bißchen zur Seite geschoben. Kein Spiel und nichts dazwischen:


Alle drei Teile liegen bündig. Trotzdem schließt die Welle, wenn ich sie soweit reinstecke, daß hinten noch der Spengring gerade draufgeht, nicht bündig mit der Frontplatte ab. Wie im Foto in meinem vorigen Post, in dem Dieter das bemängelt hatte.
Weiterhin schlägt die Kulisse gegen die Armwelle....

Bin mit meinem Latein am Ende und würde mich über Hilfe freuen. Wenn noch Fotos gewünscht sind, mache ich gerne welche.
Vielen Dank in die Runde!!!

Viele Grüße
Jan

möglicherweise rutscht dir die Feder dann im letzten Moment doch wieder dazwischen

ja, ich weiß, das ist sehr gemein

beim hineinschieben der welle halte ich immer den stichlagen-teil fest gegen die vorderwand gedrückt …

Dieter,

ja, ich weiß genau, was Du meinst und ich gebe zu, es ist trickreich. Aber nicht unmöglich!

Ich hatte genau das auch vermutet und hatte deswegen die Welle noch zweimal soweit rausgezogen, dass ich die Teile, die bündig mit dem Gehäuse abschließen, nochmals leicht anheben und sehen konnte. Das zeigen die beiden vorletzten Fotos.

Die beiden vorletzten Fotos zeigen also eigentlich nicht den Einbau, sondern schon wieder den zweimaligen Auszug/Ausbau der Welle zur Kontrolle nach meinem Einbau. Passt doch, oder?

Im letzten Bild ist die Welle wie gesagt schon wieder eingebaut. Ich weiß nicht, wo da die Feder dazwischen sein soll, zwischen den Teilen ist kein Raum. Selbst wenn die Feder nur unten klemmen würde, gingen die Teile ja gar nicht auf die Welle, wenn oben nicht auch ein Spalt in der Dicke der Feder wäre.

Ich könnte natürlich das ganze nochmals komplett ausbauen. (keine Lust). Die Breite der drei Lagerteile messen und addieren, die Welle bis zum Spengring und dann die Gehäusedicke von der Wellenlänge abziehen und sehen, ob die gleiche Länge rauskommt. Dann werde ich ja sehen, ob ich was falsch gemacht habe, oder ob die Welle tatsächlich eben diese eine Federbreite zu kurz ist.

Soll ich?

Viele Grüße!

Sodele, weil ich ganz sicher sein wollte, daß ich das auch richtig eingebaut hatte, habe ich mir die Mühe gemacht und mal alles ausgemessen.

Gesamtbreite der drei ZZ-Teile, die auf der Welle liegen: 5,4mm + 5,8mm + 17,4mm = 28,6mm

Die Welle hat vom Spengring bis zur vorderen Abrundung (die ich nicht mitgemessen habe) eine Länge von 40,4mm. Abzüglich der Gehäusedicke von 13mm ergibt sich ein für die ZickZack-Hebelei zur Verfügung stehender Platz von 27,4mm.

Oder anders gesagt: Die Welle ist 28,6mm -27,4mm = 1,2mm zu kurz, um vorne bündig mit der Front abzuschließen.
Ein Federstrang (wie heißt das in der Fachsprache?) ist 0,7mm dick.

Ich denke also, die ZZ-Hebelei war zumindest hier richtig eingebaut.

Jetzt ist also die Welle zu kurz. Na ja. Aber der Umstand ist ja für die Funktion nicht relevant, wenn der Rest richtig eingebaut ist.

Jemand noch eine Idee?

Ich weiß nicht weiter. Habe aus Verzweiflung sogar schon nach einer Ersatzmaschine gesucht, aber die sind ja günstig wohl nicht so leicht zu bekommen. Außerdem würde ich die Maschine wirklich gerne retten. Ist eine tolle Mechanik und Wertarbeit, wie sie heute so leider nicht mehr hergestellt wird.

leider hab ich zur zeit keine solche Maschine in der Werkstatt

aber in all den jahren waren diese wellen bei mir immer vorne bündig

errorlogin hat geschrieben:Jemand noch eine Idee?

Ich weiß nicht weiter. Habe aus Verzweiflung sogar schon nach einer Ersatzmaschine gesucht, aber die sind ja günstig wohl nicht so leicht zu bekommen. Außerdem würde ich die Maschine wirklich gerne retten. Ist eine tolle Mechanik und Wertarbeit, wie sie heute so leider nicht mehr hergestellt wird...

Da könnte wohl nur ein Forumskollege helfen, der eine solche Maschine besitzt und mal einen Vergleich anstellt (vielleicht reichen schon Fotos).
Leider besitze ich keine 362er. Das wird sich sicher irgendwann ändern, denn eine solche Maschine sollte man als Nähmaschinenfreak schon haben..

Viele Grüße, Gerd