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PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Montag 25. Februar 2019, 20:16
von Baumwoll-Tommy
So liebe Nähmaschinenenthusiasten !

Nachdem ich mich mit meinem angedachten Vorhaben einer Nähmaschinendemontage und ein paar weiteren Ausführungen kurz vorgestellt habe und von euch so freundlich empfangen wurde, möchte ich nun auch „liefern“.

Zum konkreten Vorhaben bzw. dessen Vorgeschichte:

Ich habe mich vor langer Zeit schon gefragt, wie die Vorgänge in einer solchen Nähmaschine ablaufen und miteinander verknüpft sind.
Mittlerweile fühle ich mich soweit gereift, dass ich der Angelegenheit auf den Grund gehen möchte.
Den nunmehr verspürenden nötigen Nachdruck in der Angelegenheit brachte der Kauf einer PFAFF 1245 mit ‚rundem Gehäuse’ und der grün-grauen Hammerschlaglackierung vor etwa 2 Jahren, die ich –wie sich herausstellen sollte- aus recht „unkundiger“ Hand erwarb.

Unkundig im eigentlichen Sinne war der Vorbesitzer insofern -der mir glaubhaft versicherte dass er Sattler sei-, als dass beim Besichtigungstermin die Maschine sich wie folgt präsentierte:

- Motorschutzschalter durchgeschleift und somit ohne Funktion,

- EFKA – Stopmotor umgebaut auf Wechselstrombetrieb durch Steinmetz-Schaltung mit ‚berührungsfreundlichen’ weil herausgeführten offenen Kondensatoranschlüssen. Der Kondensator war auch lediglich durch die Erdanziehungskraft ‚befestigt’ = er lag auf dem Motorgehäuse, rolleyes

- Die restliche elektrische ‚Installation’ unter der Tischplatte erwähne ich hier (besser) nicht …,

- Füßchenlüftung per Fußpedal auf abenteuerliche Weise mit einem Draht durch die Grundplatte,

- Nadelfadenspannung „digital“ ("digital" = Ja oder NEIN, = Faden FEST oder Faden LOSE, dazwischen gab es nichts ! Auch nichts einzustellen ! Fadenspannung war von einer alten ADLER mit manueller Fadenlüftung - der ‚Vogel’ von Vorbesitzer hat das Nahtbild allein mit der Spulenfadenspannung reguliert …),

- Mit der Menge an Faser.- und Garnresten sowie Staubflocken im Inneren der Maschine kann man locker einen Flokatiteppich knüpfen. DAS gefällt gar nicht excla

Ich habe sie trotzdem genommen, da der Nähversuch anhand eines doppellagigen Lederstreifens gar nicht sooooo schlecht ausfiel und ich währenddessen auch keinen elektrischen Schlag bekommen habe…
Außerdem lockte mich der EFKA-Stopper mit der Nadelpositionierung (ich mag die Kupplungsmotore irgendwie nicht mehr …).

Sie stand dann gut 1 Jahr herum, ohne dass ich mich darum kümmern konnte.
Als ich mich vor einigen Wochen mit dem ‚Teil’ mal wieder beschäftigt habe, musste ich feststellen, dass sie sich in der Zwischenzeit nicht selbst repariert hatte und ICH wohl oder übel ran muss !

Anhand der gedownloadeten Justieranleitung habe ich nach einer kurzen Reinigung die 1245er eigentlich nur mal überprüfen und die neu beschaffte Fadenspannung verbauen wollen. Dabei sind mir als noch weitgehend Unkundigen schon so viele eklatante Fehleinstellungen aufgefallen, dass es verwunderlich erscheint, dass die Maschine überhaupt eine ordentliche Naht gezogen hat.
Bei dem Überprüfugsversuch habe ich es erstmal belassen und will mich mit euer Hilfe noch ein wenig schlauer machen.

Meine Auffassung ist da, dass wenn man sich z.B. für Elektrotechnik interessiert, man tunlichst nicht mit dem Bau eines Atomkraftwerkes beginnen sollte, sondern sich vielleicht erst einmal in der Verdrahtung der häuslichen Modelleisenbahn versucht. rolleyes

Deshalb war mein Ansatz die Demontage.- und Wiedermontage an einem „ollen Ding“ vorzunehmen.
Ein „olles Ding“ im Sinne einer 10,00 € -Haushaltsnähmaschine, bei der ein eventuelles Misslingen nicht sofort den gefürchteten Herzinfark herbeiführt.


Deshalb hier die 1. Frage an euch:

Ist diese Vorgehensweise zum Verständnis der Technik empfehlenswert ?
Das Maschinchen hat ja einen ‚etwas’ anderen Aufbau (keinen Zahnriemenantrieb, CB-Greifer, von der Transporteinrichtung gar nicht erst zu sprechen...)

Ich habe mir parallel zum Kauf des 10,00 € - Übungsobjektes noch das Mammutwerk von RENTERS beschafft und lese darin begierig obwohl ich zugeben muss, dass das Verständnis bei einzelnen Themen erst nach mindestens zweimaligem Lesen einsetzt …

2.Frage an euch:

Sollte man, bevor man auch nur eine Schraube löst, den RENTERS vorwärts und rückwärts auswendig ‚lernen’ (zumindest so in etwa …)

Erklärtes Ziel ist, an einem Übungsobjekt die Technik der Maschinen und ihre Zusammenhänge zu begreifen.
Darüberhinaus sollte der ‚10,00 €-Übungs-Hund’ nach vollzogener Handlung auch wieder ordentlich nähen ( das tut er nämlich im augenblicklichen Zustand sehr gut !)

3.Frage hier in die Runde:

Ist hier jemand, der sich mit den auf dem Typenschild eingestempelten PFAFF-Kürzeln auskennt ?
Einige konnte ich anhand er Teileliste schon identifizieren, ein paar wenige aber nicht.
Wüsste gerne, wie die 1245er ab Werk gekommen ist.
Des Weiteren habe ich versucht das Baujahr zu ermitteln.
Das ging aber nicht so ohne weiteres.
Maschinennummer anhand des angenieteten Messingschildchens ist im 500.000er Bereich.
Weiß jemand, wann die 1245er vermutlich das Licht der Nähwelt erblickt hat ?

4.Frage:

Ist die ebenfalls hier bei mir vorhandene PFAFF 138 oder gar eine 487er zu "Studien.- Übungszwecken" eher geeignet ?

Vorab schon mal vielen Dank für eure Antworten und ich hoffe ihr könnt mir mit eurem Wissensvorsprung ein wenig den Weg weisen.

Gruß vom

Tommy

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Montag 25. Februar 2019, 23:38
von inch
Hallo Tommy,
die Technik der Maschine erschließt sich vor allem aus der Bewegung heraus,d.h. das Studieren derselben. Eine ausgebaute Welle oder ausgebautes Zahnrad hat wohl eher einen geringen Lerneffekt.
Abgesehen davon,bekommst du beim Zusammenschrauben der Teile nie wieder exakt die Drehmomente,Lagervorspannungen,Lagerpositionen etc. hin,wie sie im Werk beim Montieren der Maschine entstanden sind. Bestenfalls läuft die Maschine,aber nicht mehr so rund,wie es ohne unnötiges Demontieren der Fall wäre.
Generell würde ich daher nur Teile abschrauben,die unbedingt revidiert werden müssen.
Eine 138er Pfaff wäre mir zudem echt zu schade zum Herumexperimentieren.
Aber das ist halt Ansichtssache wink

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 09:23
von Veritas_now
Guten Morgen, wenn die untere Quelle akkurat ist dann dürfte die Maschine zwischen 1954 und 1956 hergestellt worden sein.


https://www.pfaff-industrial.com/en/sup ... /technical

Zu deinem Vorhaben:
Maschinen komplett auseinander nehmen bedeutet, dass man genauso gut beim montieren ist wie die ausgebildeten Fachkräfte der Firma, die sie hergestellt hat. Ein Mü eines Irrtums reicht, dass sie nicht mehr richtig läuft. Wenn du ein bischen im Forum stöberst wirst du auf Fragen und Antworten für Fehler stoßen, an die du nie gedacht hättest. Auch die Verschiedenheit der Konzepte ist erstaunlich. Je mehr man sich damit beschäftigt, desto klarer wird einem dass das wirklich Meisterwerke sind an die man sich sehr feinfühlig und langsam heranwagen sollte, zu viel wurde schon "kaputtrepariert", weil zu schnell drauflos geschraubt wurde.
Andererseits ist das natürlich wenn man den Ehrgeiz besitzt aber auch die Informationen hat und zwar Lückenlos, ein schönes Projekt wenn es denn klappen sollte. Ich habe mir das auch schon für irgendwann vorgenommen, aber wenn, dann nur mit Stück für Stück mit Begleitung und auf gar keinen Fall mit einer der schönen Maschinen wie die Pfaff 138 anfangen.

Wenn man sich ein Video ansieht wo jemand genau das tut, eine Maschine komplett zerlegen und wieder zusammenfügen, wird einem klar wie weit man sich von dieser Fertigkeit entfernt sieht. Im Moment gilt für mich nach der 35igsten Maschine, nur die Fehlerquelle zu finden und diese zu beheben und wenn es nicht anders geht um an Teile heranzukommen die man unbedingt reinigen muss, eine Teildemontage vorzunehmen aber keine die eine Neujustierung erfordert.
Baue mal eine simple Fadenspannung aus einer Maschine aus, die du noch nicht kennst und deren Fadenspannungskonzept neu ist für dich und du hast in der Reienfolge einen Fehler gemacht oder vergessen die Demontage zu Fotografieren oder sonst wie zu dokumentieren, dann baue sie wieder zusammen, da kann man Schweißperlen kriegen. Jetzt liegt jedes Teil der gesamten Maschine vor dir, das du auch in voller Funktion benennen und verstehen musst bis es wieder "ab Werk" zusammengefügt ist, das heißt die gesamte Komplexität aller wirkenden Kräfte zu überschauen. Eine Teilegrafik oder Explosionszeichnung macht das sehr deutlich.

Ich habe einige Schlachtmaschinen zerlegt um an Teile und Motoren zu kommen, die waren meißtens aus Plastik. Dabei ist alleine Aufgefallen, dass man super Werkzeug braucht und auch welches was man nicht so einfach im Werkzeugkoffer hat wie zum Beispiel eines für die Spannringe.

Ich will dir auf gar keinen Fall den Schneid nehmen eine Maschine zu zerlegen und sie wieder zusammen zu bauen und "learning by doing" ist, denke ich der richtige und vielleicht auch der einzige Weg aber ich kann es mir nicht verkneifen zu Formulieren: First learn step by step an then do or risk a damage.

Ich würde erst die 1245er wieder so instandsetzen dass sie perfekt losnäht und glänzt und blitzt und du keine Angst vor einem Stromschlag haben musst weil alles perfekt verkabelt, isoliert ist ... smile smile

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 11:22
von Baumwoll-Tommy
Hallo Kollege Veritas ! smile

Nachdem ich gestern mein Vorhaben hier eingestellt hatte beschlichen mich genau die Bedenken und Argumente, die du angeführt hast.

Es muss doch (von meiner Seite) die Frage gestellt werden:
"War/ist das nicht ein Lehrberuf ... mit 3 jähriger Ausbildungszeit ...? Und war der dann frisch gebackene Geselle schon so fit, um an ALLEN Maschinen (erfolgreich) zu schrauben ?".

Diese Überlegung und deine Zeilen haben mich veranlasst mein Vorhaben auf einen viel späteren Zeitraum ( vielleicht "5. Quartal" ?) zu verschieben und besser die 1245er stückweise wieder dahin zu bringen, dass sie nähtechnisch zufriedenstellend funktioniert und ich keinen 'geflust' kriege (die Sache mit dem Strom smile ).

DAFÜR wurde sie schließlich von mir angeschafft und nicht zur 'Selbstverwirklichung'!

Allein für das Justieren der von mir bislang festgestellten 'Ungereimtheiten' wird schon genug Zeit und Arbeit draufgehen.

Das mit der Baujahrermittlung halte ich mit meinem schwachen Kenntnisstand dennoch für fragwürdig.
Die Maschine ist ab Werk gemäß des Typenschildes mit einer Vielzahl von Sondereinrichtungen ausgeliefert worden, zu denen auch der EFKA-Stoppmotor passt.
Für diesen ist aber der Positionsgeber erforderlich in dem Halbleitertechnik verbaut ist.
Die Halbleitertechnik war aber in den 50er noch nicht 'erfunden'.
Deshalb schließe ich den von dir genannten Produktionzeitraum aus.

Für deinen Rat aber auf jeden Fall ein großes Dankeschön !

Vom Erscheinungsbild (Anstrich / Lackierung) schätze ich sie irgendwo in den 70er Jahren.
Vielleicht wissen ein paar andere PFAFF-Spezies, ab wann die 1245er eigentlich gebaut wurde .. und wer der Vorgänger war.

Ich werde gleich mal versuchen das Bild des Typenschildes hier einzufügen.

Mal sehen ob ich es hinbekomme.

Gruß vom

Tommy

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 11:31
von Baumwoll-Tommy
"......Bestenfalls läuft die Maschine,aber nicht mehr so rund,wie es ohne unnötiges Demontieren der Fall wäre.
Generell würde ich daher nur Teile abschrauben,die unbedingt revidiert werden müssen. ..."


Hallo Inch (Klaus) !

Ja, ich bin mittlerweile ein wenig von meinem urpsrünglichem Vorhaben abgerückt.
Auch DEINE Zeilen haben dazu beigetragen.
Danke dafür !

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 12:22
von Veritas_now
Hallo Baumwoll-Tommy,

schön, dass du unsere Gedanken nachverfolgst und jetzt eher von klein nach groß vorgehen möchtest, du wirst sehen, dass sich auch ein gewisses Erfogserlebnis einstellt auch bei Kleingkeiten, die klappen dann aber auch biggrin !

Zum Datum deiner Maschine: Wenn du den Eindruck hast, dass sie eher später als in den fünfzigern gebaut sein müßte, könnte es sein dass der Motor ausgetauscht wurde, grauer oder graubrauner Hammerschlag Lack ist schon ein Indiz für die fünfziger meine 138 Pfaff und 133/134 von Pfaff haben diesen graubraunen Hammerschlag Lack auch, aber bei Pfaff ist die Datierung schwieriger als etwa bei Singer, ich habe bisher nur die oben genannte Quelle erhaschen können angel

Also wenn ich das richtig sehe gibt es ein regelrechtes zeitlich ziemlich kontinuierliches Farbschema, zumindest bei Gewerbe/Industriemachinen.

Vor 1950 schwarz
fünfziger Hammerschlag mausgrau, graubraun oder blaugrau oder blaugrün
sechziger glatt grau
siebziger beige/braun
ab achziger gebrochen weiß oder schneeweiß
heute sehe ich eigentlich fast nur schneewiße Maschinen aus Fernost bzw dorthin verlagert.

Ausnahmen gibt es natürlich aber in der Regel scheint es eine Art "Anstrichmode" gegeben zu haben.
Übrigens freuen wir uns immer über Bilder, bei technischen Problemen sind sie sogar unerlässlich.

Die Bilder sind meist ab Kamera zu groß, du kannst sie aber leicht mit dem Programm "Paint" kleiner machen, wenn dazu spezielle Fragen hast einfach nachfragen smile

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 15:27
von Maich
Ich würde auch sagen: Warum auseinander bauen, wenn sie noch tut?
Aber in eines muss ich widersprechen: Viel Spezialwerkzeug benötigt man nicht. Ich bin gerade dabei meine 1245 teilweise zu demonstrieren und zu reinigen... Und man wird mein vorlautes Mundwerk bestrafen, wenn ich sie nicht wieder am laufen bekomme. Meine ist zu gut in Schuss, als das ich sie komplett auseinander bauen müsste. Aber Greifer mit Getriebe war draußen... Ansonsten ist die Maschine schon solide und übersichtlich aufgebaut... Jede moderner Haushaltnähmaschine lässt sich schlechter reparieren.

Man sollte nur Schlitzschraubendreher fein abgestuft besitzen und immer zu den größtmöglichen passenden greifen... Bekomme immer Zuckungen, wenn ich in Videos sehe, wie mit einem Universalschraubendreher ein ganze Maschine zerlegt wird... Ausgenudelte Schlitzschrauben vorprogrammiert, dafür sind einige Schrauben wirklich zu schlecht als Reserve zu bekommen... .

Und die Funktion ist an der 1245 schon gut zu erkennen... finde ich wenigstens. Der Dreifachtransport kompliziert es ein wenig, dafür gibt es aber eben kein ZickZack...

Gruß, Maik

PS: Fotos sind immer gut...

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 17:18
von Veritas_now
Das ist das was ich eigentlich meinte, also kein Spezialwerkzeug in dem Sinne, sondern alles was die Maschine an Werkzeug fordert um vernünftig dran zu arbeiten außer das von mir erwähnte, also möglichst gute Qualität und das mit den Schrauben auch das ist eine Schwachstelle, manche sind relativ weich und man sollte sie eigentlich immer mit WD40 vorbereiten bis sie sich leicht lösen.

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 18:59
von Baumwoll-Tommy
Hallo Jungs !

Danke für die Zustimmung 'ES nicht zu tun' ... wink

@Veritas:
Das von Maik erwähnte "Spezialwerkzeug" hatte ich auch so verstanden, dass man tunlichst NICHT mit dem im Haushalt vorrätigen UniversalschraubenDREHER an den Maschinen rumhantiert.
Ich durfte zu Jugendtagen mal eine Fachschule für Metall besuchen, wo uns das Anschleifen von Werkzeugen beigebracht wurde.
Besonderes Augenmerk wurde bei den Schraubendrehen darauf gelegt, dass der Bereich, der sich im Eingriff des Schraubenschlitzes befindet, PARALLEL angeschliffen wurde, um das 'vernudeln' des Schraubenschlitzes zu vermeiden (Schrauben mit einem Kopf nach DIN 84 sind nicht unbedingt meine 'Freunde' ... shy )
Schau dir mal die Klingen (auch die von BELZER & Kollegen) von Werkzeugherstelleern an.
Alle schön keilförmig, auf dass die Klinge sich bei ordentlich Kraft aus dem Schraubenschlitz dreht und diesen beschädigt.

Dass der Schraubendreher zur Schraubenkopfgröße schon passen sollte, werden wir hier wohl alle bejahen. wink

@Maik:
Mensch Maik !
Marl - Essen ..., das ist doch quasi 'nebeneinander' gelegen ...(o.k. , Gelsenkirchen stört da noch auf der Landkarte .. aber wenn ich die 224 in Richtung Borken hochstoche, fahre ich vermutlich bei dir vorbei... shy ).
Bleib doch mal -wie man so schön sagt- 'am Ball' und lass uns vielleicht bezüglich der 1245er einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch machen.
Ich lese in deinem Text, dass du u.a. den Greifer samt Getriebe schon raus hattest.
War es notwendig ?
Hast du ihn erneuert ?
Welche Version der Justieranleitung liegt dir vor (ich habe bislang nur die für die "weiße eckige Generation") ?

Würde mich freuen von einem 'Leidensgenossen' zu hören.


Gruß

Tommy

Re: PFAFF 1245 ; angedachte Demontage und notwendige Einstellung

Verfasst: Dienstag 26. Februar 2019, 19:39
von carco
Der Vorgängertyp der 1245 war eigentlich die 545. Die 545 ist m.W. ungefähr nach Mitte der Sechsziger Jahre auf den Markt gekommen.
Es gab zeitweise den Vorgängertyp der 545, die 145 immer noch parallel bis Ende der Sechsziger Jahre und Restbestände wohl noch etwa 1970 zu kaufen.
Da die 1245 das Nachfolgemodell der 545 darstellt, kann man wohl davon ausgehen, das die 1245 erst Mitte/Ende der Siebziger Jahre, vielleicht auch später auf dem Markt erschien.

Auch hier war es so dass man nach Markteinführung der 1245 noch Restbestände der 545 erwerben konnte. Wie viel und wie lange entzieht sich meiner Kenntnis.

Fest steht das viele Sattler- und Polstereien nach Einstellung der 545 auf Adler Maschinen umgestiegen waren. Scheinbar traute man der 1245 nicht mehr so ganz. Oder es lag an der Preisgestaltung.

Die verwendeten Farbtöne geben nur ungefähr eine Altersbestimmung her. Bis etwa 1970 konnte man die Pfaff Maschinen sehr gut an Hand ihrer "Fahrgestellnummer" einem Herstellungsjahr zuordnen. Dann verfolgte Pfaff ein neues Nummernsystem und es wurde schwierig das jeweilige Herstellungsjahr zu identifizieren.
Bei Maschinenrevisionen wurde oftmals das neue aktuelle Farbschema verwendet. So wurde aus einer ehemals schwarzen 145 von 1950 dann eine überholte Maschine mit eine Lackierung von 1960 oder später.

Man müsste dann in Fachzeitschriften oder der Werkszeitung von Pfaff hineinschauen, um zumindest das Erscheinungsjahr zu finden. Nach meinem dafürhalten würde ich eine 1245 eher in die Achtziger Jahre hineinstellen.
Dieser Maschinentyp ist jedenfalls schon länger auf dem Markt und das Design wurde von rund auf eckig verändert, ohne die Typenbezeichnung zu ändern. Das spricht wiederum für den Erkennungswert der 1245. So schlecht konnte sie also gar nicht sein.