Nähmaschinentechnik-Forum

Hallo Ihr Lieben,

ich bin noch neu hier und habe bisher nur still mitgelesen und dadurch einiges in
Erfahrung bringen können.

Ich habe eine Bernina 117 K bekommen und hatte bisher null Ahnung von derartigen Maschinen.
Da sie relativ verschmutzt und verharzt war, habe ich erst mal alles, wo ich rangekommen bin,
gereinigt und geputzt. Jetzt läuft sie eigentlich ganz schön, wenn da nicht diese Kleinigkeit wäre:

Wenn ich den Stichlängenhebel auf länger als ca. 3 stelle, dann springt der Hebel beim Nähen
heftig auf und ab. Ich kann den Hebel auch nicht mit der Schraube festmachen, er springt dann
einfach trotzdem los. Halte ich den Hebel mit der Hand fest, läuft alles super.
Aber es kann doch nicht Sinn der Sache sein, daß ich nur mit einer Hand nähen muss, weil ich
mit der anderen Hand den Hebel halten muss ??

Muss der Hebel quasi mit der Schraube festgeklemmt werden?
Oder müßte er auch so ohne Festklemmen ohne Auf- und Ab-Gespringe in seiner Position bleiben?
Wo kann ich den Fehler dann suchen, habt Ihr eine Idee für mich?
Vielen Dank für Eure Zeit und liebe Grüße
Xenia

-lich im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar

bei deiner Maschine ist offenbar zwar das außen sichtbare inzwischen sauber, aber in den Gelenken, vor allem bei der Stichlängeneinstellung sitzt noch Schmodder

du brauchst also keinen Schraubendreher, sondern WD40 oder ein anderes Kriechöl/Rostlöser mit denen du die Gelenke einweichst und "spülst"

Hallo - und willkommen im Forum

Eine schöne Maschine hast du da! Die Bernina 117 gehört zu meinen Lieblingen.

Diesen konkreten Fehler kenne ich zwar nicht.. aber generell ist es schon so, wie Dieter schreibt. Die Gelenke sind mit dem Jahren oft so festgebacken, dass sie steif sind und sich gar nicht mehr bewegen oder die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist.
Da sollte man auf keinen Fall mit Kraft agieren. Es kann schnell passieren dass statt einer Beweglichkeit des Gelenks eine Einstellung verändert wird. Einstellungen werden oft durch Schrauben fixiert, die dieser Kraft dann nicht mehr gewachsen sind.

Also schaue ich mir in der Praxis an, welche Teile in Inneren bewegt werden, welche sich bewegen lassen sollten - aber nicht mitspielen. Manchmal sind die Wirkungsweisen und Abhängigkeiten der einzelnen Hebel, Stangen, Lager,... nicht gleich erkennbar. Aber oft erkennt man, wo etwas gelagert ist und sich bewegen lassen müsste, oder wo etwas fixiert ist. Mache mal den Deckel ab und schaue mal von oben mit einer Taschenlampe in die Mechanik und schaue an was unter der Bodenplatte fest sein kann.

WD 40 und Geduld beim Einwirken lassen sind hier das Mittel der Wahl. Man kann etwas auch schon mal über Nacht (gern auch an der Wärme) stehen lassen. In hartnäckingen Fällen kann auch das Erwärmen (z.B: mit einem Föhn) Wunder wirken. Bitte nimm keine offenen Feuer - du arbeitest am Öl!

Die von außen zugänglichen Schrauben an dem Hebeln, dienen lediglich dazu deine Einstellungen für dich selbst zu speichern.
Im Inneren der Maschine wirken Kräfte, die damit nicht gehalten werden können.

Viel Erfolg - Armin

Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für Eure Antworten... das habe ich befürchtet,
daß ich da innnen nochmal ran muss
Da ich selber auch auf Fotos stehe, habe ich Euch mal ein paar Fotos
rangehängt von meiner "Schönheit".
Erst im Originalzustand, dann von meinen Säuberungsarbeiten und zum
Schluss der fertig abgeschliffene und lackierte Schrank (ganzstolzbin)
allerdings noch ohne Maschine drinn, da ich die ja nochmals reinigen muss.....
LG

....restliche Bilder

Hallo Xenia,
danke für die Bilder, schöne Maschine.
Die Elektrik (besonders die Anschlüsse) wird aber sicher noch einige Zuwendung benötigen.

Viele Grüße, Gerd

haste echt fein hinbekommen, kannst zu recht stolz sein.
zimmy

Tolle Arbeit am Holz!

Nicht zu viel, nicht zu perfekt... das sieht so aus, als wenn alles zusammen gehören würde!

Toll gemacht!

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für die Blumen

..ja der Schrank war wochenlange Arbeit.
Das Problem war, daß die Maschine die letzten 50 Jahre offen
aufgeklappt (weil die Scharniere verbogen waren, konnte sie nicht
geschlossen werden) in einer Küche stand, in der fleissig
gebraten und gekocht wurde und sie auch als Ablage für allerlei
Teller und Kochgeschirr, sowie Blumenvasen/töpfe herhalten musste
(sieht man an den Ringen obendrauf beim unbearbeiteten Schrank)
Auf diesem Bratfett-Überzug gemischt mit Kalkflecken hält keinerlei Lack.
Also erst Grundreinigen, trocknen lassen, wieder reinigen,
dann zerlegen, abschleifen, grundieren und
wieder abschleifen und lackieren... (aussen und INNEN! )
Die verbogenen Scharniere habe ich einzeln mit Hammer
und Schraubstock wieder geradegekloppt und wiederverwendet.
Im Inneren habe ich alles rausgeworfen, aus dem Trittpedal
ist jetzt das unterste Schrankfach geworden

Da der Schlüssel im Schloss abgebrochen war, habe ich das ganze
Schloss rausgeworfen und einen Magnetverschluss eingebaut.
Das vorherige Schlüsselloch wird durch den Handknauf zum Öffnen verdeckt.

In die Mitte habe ich noch ein Echtholzregal auf Mass eingefügt..
Ich habe sogar das kleine Fächlein für die Bedienungsanleitung neu
genagelt und lackiert (das kommt wieder rein) und auch das
Miniregal für die Spulen....

So, die Maschine habe ich die letzten zwei Tage mit WD40 innen gereinigt.
Alles was sich bewegt bei der Stichlängenverstellung. Dann habe ich alles
nochmal neu geölt und was soll ich sagen:

jetzt schägt der Stichlängen-Hebel noch schlimmer

das kann doch nicht war sein
Ich bin echt ratlos...