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Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nähen

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 01:39
von Klaus aus A
Zwei Fragen zu Lederoberfläche und zu Leder Nähen

Lederoberfläche konservieren

neben alten Nähmaschinen liebe ich auch alte Messgeräte.
Womit kann man die Oberfläche z.B. von Messgerätetaschen nach dem Reinigen, zum Teil mit scharfen Reinigungsmitteln, behandeln. Es geht dabei nicht darum einen Neuzustand zu erreichen sondern nur den Ist - Zustand zu bewahren.
Ich habe das früher gelegentlich mit Schuhkreme gemacht. Aber naja..
Woanders habe ich gelesen, daß man einfach Nivea Creme nehmen kann / soll.
Ist da was dran? PH-neutral?

Knappkantig Leder nähen

Auf dem Bild 2 ist ein Stiftemäppchen mit einer knappkantigen Naht.
Eigentlich war es immer mein Wunsch solche Mäppchen aus dünnem Leder oder Kunstleder selbst nähen zu können.
Ich habe das auch schon mit mäßigem Erfolg versucht. Ist es überhaupt sinnvoll das mit einer Haushaltsmaschine zu versuchen. Gibt es einen speziellen Fuß. Z.B. mit einem 1 Euro - großen schrägen Rädchen, wie das bei älteren Industriemaschinen gelegentlich zu sehen ist?
Wenn einer einen guten Link zu Ledermäppchen kennt, würde er mich interessieren.

An der Tasche rechts (beide Bilder) geht die Naht im 90 Grad Winkel um die Ecke!
Mit welcher Maschine ist das denn möglich?

Grüße
Klaus

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 08:00
von adler104
kann grad nur eine kurze Antwort geben.

Vergiss Haushaltsnähmaschinen und Industrienähmaschinen für Bekleidung (ala Dürkop 211 oder Juki 555 usw.) für Lederarbeiten dieser Art.

Es kommt zudem drauf man, was für ein Leder Du vernähen möchtest... das ist "eine Wissenschaft" für sich und grundlegend anders als das Nähen von "Stöffchen und Tüchlein". Du Wirst oft schon daran scheitern passende Ledernadeln für entsprechend dickes Garn zu finden für die Haushalsmaschinen.

Für das "Überecknähen" der Kanten gibt es Aufsätze oder Vorsätze z.B. für die Singer 45K Armnähmaschinen und andere Sattlernähmaschinen. Um die Kanten mit Lederband einzufassen brauchst Du den richtigen Einfasser der zu Dicke und Weite des Einfassbandes passt und zudem für die Dick des einzufassenden Materials passen muss. Du kannst versuchen das Einfassband zu kleben und dann zu nähen aber das kann eine ziemliche Sauerei werden.

Ich empfehle für Lederarbeiten aller Art das US Forum Leatherworker.net. Da hast Du dann das geballtes Wissen rund ums Verarbeiten von Leder!

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 08:58
von Kathse
Schuhcreme - färbt das nicht?

Zur Lederpflege würde ich mir mal Brooks Proofide anschauen. Brooks ist ein Hersteller von Lederfahrradsätteln. Das Zeug gibts in kleinen Tiegelchen, enthält wohl Fett und Bienenwachs. Mit der Zahnbürste einmassieren und bei 60°C zwei, drei Stunden in den Backofen.

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 09:11
von Lanora
Wie wäre es mit Lederfett für Motoradbekleidung?

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 14:00
von det
Hallo Klaus,
Klaus aus A hat geschrieben:Gibt es einen speziellen Fuß. Z.B. mit einem 1 Euro - großen schrägen Rädchen, wie das bei älteren Industriemaschinen gelegentlich zu sehen ist?
Meinst du so etwas:
http://www.wdn.de/artinfo.php?artnr=A%20%20%201918 oder
http://www.wdn.de/artinfo.php?artnr=A%20%20%202903 ?

Gruß
Detlef mit Eff

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 15:05
von Klaus aus A
Hallo Detlef,

Ja genau, den meine ich!
Hast Du so einen schon mal an einer Maschine gehabt?

Da braucht man wahrscheinlich eine Maschine mit hohem Fuß.
Ich habe schon eine Reihe hoher Füße aber noch keine Maschine.

Da kommt sofort wieder die Lust auf, eine zu beschaffen. Kosten ja kaum was.
Hast du einen guten Vorschlag welche Maschine mir gefallen könnte.
Es dürfte sogar eine Gritzner sein :)

Grüße
Klaus

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 15:16
von Klaus aus A
Hallo Zusammen,

hätte garnicht damit gerechnet daß jemand antwortet. es ist etwas still geworden die letzten Tage.

@Lanora

Das ist keine schlechte Idee, zumal ich selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer bin. Ich trage aber keine Lederbekleidung.
das nächste mal wenn ich in einen einschlägigen Laden komme werde ich aber eine Tube / Dose mitnehmen. Ganz falsch kann das nicht sein!

@Kathse

Das Brooks habe ich mir bei angesehen. Es gibt sogar ein Set mit Schraubenschlüssel und Läppchen.
Ich mag solche hochwertigen Produkte. Ich habe sogar einen Brooks Sattel auf meinem Fahrrad (mit dem ich nie fahre).
Wenn man da mit dem Hintern drauf sitzen kann, kann das nicht schlecht sein. Vermutlich hält es das Leder auch geschmeidig, oder wozu sollte es sonst auf 60° gebracht werden. Es zieht wahrscheinlich tief ein.
Ich werde es bestellen.

@Adler
Der Link ist super. Leider hatte ich noch nicht genug Zeit um tief genug rein zu lesen.
Ich habe aber auf Anhieb ein selten schönes Bespiel dafür gefunden, welche Art Nähte ich machen möchte.
Bei mir ist das aber wirklich nur Hobby. wenn das nichts wird, lass ich es wieder. Aber Du weiß ja, alles was man einigermaßen engagiert macht hat ein Resultat.

Das Leder oder Kunstleder, das ich nähen möchte ist weich und relativ dünn. Das dickste ist ca. 1mm dickes, weiches Polsterleder. Da kommt jede Maschine, die ich habe, durch zwei - drei Lagen.
Eines der großen Probleme ist der Transport. Die Lagen verrutschen zu leicht.
Mit Kleben habe ich schon mal versucht. Das ist aber eine unangenehme Schweinerei für mich. Das will ich vermeiden, wo möglich.

Ich habe etliche Mäppchen zerlegt um nachzuschauen, wie sie gemacht sind. Davon sind bei den älteren die meisten geklebt. Man glaubt nicht was die da alles reingenäht haben. Pappe ist da noch das harmloseste.
Das Beispiel in meinem Bild hat übrigens kein Band an der Kante. Das habe ich versucht, bekomme ich aber nicht mal ansatzweise hin.

Ich vermute, daß eine Flachbett - Nähmaschine für solche diffizile Arbeiten noch am besten geeignet ist. Es ist wohl in erster Linie der Transport entscheidend, also der Fuß wenn man nur einen einfachen Transport hat. Ich suche nochmal nach einem Bild von dem Rädchen - Fuß, den ich angesprochen habe.

Wenn ich Dich auch um deinen Maschinenpark beneide, möchte ich es mal mit einer meinen Haushaltsmaschinen versuchen. Täschen und andere Gimmiks nähen andere auch irgendwie damit.

Ich hoffe Du legst mir das nicht als Renitenz aus. Es gefällt mir, daß hier jeder es von seinem Standpunkt und Erfahrungshorizont betrachtet. Und ich mag es wenn mir jemand widerspricht, wenn ich falsch liege!

Ich ärgere mich immer, daß ich nicht bei einer Profi Leder - Nähmaschine zugeschlagen habe als ich die Möglichkeit hatte. Da kannte ich dieses Forum aber noch nicht. Die Maschine erschien mir zu antiquiert. Daß die alle so aussehen habe ich erst hier gemerkt. Aber der Sprung von einer FIF Plastik - Maschine zu einer Pfaff 130 sind ja schon Welten. Man nähert sich so langsam an.

Mal sehen ob jemand antwortet. Ich hätte Lust das Nähen einfacher Leder - Teile und die dazu nötigen Voraussetzungen noch ein bisschen zu vertiefen. Da kommen z.B. wieder die langsamen kräftigen Motoren.

Grüße
Klaus

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 15:19
von Klaus aus A
Sorry Adler104

denn Link zu dem schönen Beispiel vergessen.

http://leatherworker.net/forum/index.ph ... opic=65018

Grüße
Klaus

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 16:09
von Lanora

Re: Frage zu LederoberflächenPflege und knappkantig Leder nä

Verfasst: Mittwoch 23. September 2015, 16:13
von Lanora