Ich und meine 362 - Vibrationen

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doc1972
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#161 Beitrag von doc1972 »

Hallo zusammen,

erstmal möchte ich sagen ich bin neu hier angemeldet und versuche mich gerade auch an der Aufarbeitung einer Pfaff 362.
Vielen Dank für den tollen Beitrag und die reichhaltige Bebilderung, die super hilfreich für das Verständnis sind.

Ich hab allerdings gleich eine Frage zum Thema. Auf einem Bild wurde dargestellt, daß Bolzen, und Feder falsch sitzen würden und der Sprengring des Bolzen fehlt.

Bei meiner 362 erscheint nach 2 Wochen immer wieder WD-40, erwärmen und ölen alles leichtgängig zu sein (Die Maschine war komplett trocken, aber sehr sauber, scheint noch nie Öl gesehen zu haben. Auch finde ich keine Spuren von "Bearbeitungsversuchen" ).
Wenn ich jedoch den ZZ-Hebel drücke, funktioniert der nur auf Nadelstellung links einwandfrei und läßt sich Stufenlos von zickzack 0-4 drücken und zurück. bei Nadelstellung Mitte, oder rechts, hängt die Verstellung manchmal, nicht immer, bis es klack macht und dann gleich auf maximal springt. Mir kommt irgendwie diese Feder zu schwach vor, sie sitzt wie auf dem im Beitrag kommentierten Bild, es ist bei mir kein Spalt zwischen den drei Elementen auf dem Bolzen feststellbar, auch nicht, wenn ich die Federwicklungen mit dem Schraubenzieher leicht zur Seite schiebe, um den Spalt darunter zu inspizieren.
Daher wollte ich mal fragen, inwiefern die Feder denn falsch sitzt und wie sie denn richtig sitzen müßte ?

Ich hab mal ein Bild gemacht und versucht die Feder zu markieren, die ich meine.

Kennt jemand den Effekt beim gängigmachen der Maschine, daß es immer mal wieder klackt und die Mechanik springt, statt gleichmäßig zu laufen ? Woran könnte das liegen, daß es manchmal läuft und ab und an in Einzelfällen mal hängt und selten ohne Vorwarnung so stark hängt, daß man nur manuell den ZZ-Hebel am unteren Ende gedrückt zum mitspielen bewegen kann ?
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Der mit der "Paff 362 Automatik" tanzt. beerchug

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dieter kohl
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#162 Beitrag von dieter kohl »

heart -lich Bild im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar
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du wirst es nicht glauben, aber wenn da was ruckartig geht, hängt irgenwo noch alter schmodder dazwischen

bitte Fotos dieser Welle : 1 x von vorne und 1 x von hinten
gruß dieter
der mechaniker

doc1972
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#163 Beitrag von doc1972 »

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig boewu

Subjektiv hab ich den Eindruck, daß der "klemmfaktor" irgendwie von der aktuellen Exzenterposition im Gleitbett der Kulisse abhängt.

Es handelt sich um eine Pfaff 362 Automatik. Als ich sie bekommen habe war an der Stichlageneinstellung und ZZ-Einstellung alles komplett fest vom eingetrockneten Fett und die Maschine "knochentrocken". Ansonsten insgesamt ein neuwertiger Zustand, nicht verbastelt. Daher habe ich die Automatik erstmal abgenommen um an die Mechanik besser ran zu kommen.
Der ZZ-Einsteller ließ sich lediglich von 0-1 verstellen mit hartem Anschlag, als würde er in beiden Endstellungen gegen Metall anschlagen. Ich dachte zuerst, da muß doch was verbogen sein, der kann doch keinen Metallendanschlag an Position 1 haben. Der Momenthebel hing auf ca 45° nach unten. Die begrenzten Einstellungen waren völlig wirkungslos.
Zuerst habe ich es mehrere Tage mit WD-40, wärmen und Ölen versucht, ohne Wirkung, alles blieb fest, keine Verbesserung.

Parallel recherchierte ich im Netz, welche Möglichkeiten es noch gäbe. Hierbei stieß ich neben der Alternativen Petroleum auch über Waschbenzin, Feuerzeugbenzin, Spiritus und Aceton.
Also, da sich rein gar nix lösen wollte fuhr ich härtere Geschütze auf und bin mal vorsichtig mit Aceton ran. Daher fehlen nun die roten Punkte an den Ölstellen, aber oh Wunder, es fing an, sich was zu rühren.
Aufgrund meiner hierbei gemachten Erfahrung möchte ich aber zu Aceton gleich eine Warnung mit dokumentieren. Auch die Acetondämpfe entfalten Ihre Wirkung. Da ich die Maschine über Kopf zum wärmen auf den Heizkörper gestellt habe, hat das Gehäuse vom Kondensator nun eine leicht grisselige Oberfläche bekommen. Zum Glück hat es sich nicht aufgelöst. Ein Schaden ist nicht entstanden.

Nach dieser "Initialmaßnahme" habe ich dann mit Feuerzeugbenzin, WD-40, Ölen und immer wieder wärmen weiter gemacht und es wurde Schritt für Schritt immer besser.
Bis auf diesen noch verbleibenden "ab und an" hakelt oder klemmt es mal, ist sie wieder gelenkig, wie eine junge 20-jährige geworden. rolleyes

Wahrscheinlich werd ich von den Profis für meine bisherigen Wiederbelebungsmaßnahmen gleich gehauen. Ich hoffe ihr seid nicht böse mx

anbei mal zwei Bilder.
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dieter kohl
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#164 Beitrag von dieter kohl »

serv

zeige bitte die Frontseite, wo die welle außen sichtbar ist

ich meine, diese feder ist doch zwischen die beiden teile gerutscht
gruß dieter
der mechaniker

doc1972
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#165 Beitrag von doc1972 »

Also,

Das ist der Zustand, den ich jetzt eigentlich zeigen wollte:
ZZ_Welle_von_vorne_skaliert.jpg
Nun hab ich beim Bild machen aber nochmal genau geschaut und tatsächlich, als ich auf die Feder mit der flachen Flanke vom Schraubenzieher draufgerückt habe, die Mechanik um ca. noch eine Federwindung weiter zusammen bekommen.

Das sieht dann nun so aus.
ZZ_Welle_von_vorne_nochmal_justiert_skaliert.jpg
Nun ist das Bolzenende deutlich näher an der Vorderseite des Gehäuses. Und, das ist das Wichtigste, das Hakeln ist nun verschwunden und alles läuft weich und in jeder Stellung lol lol lol

Danke, daß Du mich nochmal bewußt auf die Feder geschubst und nachgefragt hast. sd

Weiter krieg ich das aber net zusammen. von vorne betrachtet sind es ja 3 Federwindungen nebeneinaner und die liegen links und rechts an den schwarzen Bauteilen bündig an, oder sollen die Windungen übereinander liegen, bis der Bolzen an der Gehäusevorderseite wirklich ganz bündig abschließt ?
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dieter kohl
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#166 Beitrag von dieter kohl »

serv

ist schon besser

könnte aber sein, daß das mit der feder doch noch nicht so ganz korrekt ist, weil die welle immer noch deutlich nach innen versetzt ist.

du kannst das jetzt so lassen, bis du wieder mal daran schrauben mußt, oder eine Störung auftritt
gruß dieter
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doc1972
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#167 Beitrag von doc1972 »

Auf jeden Fall schonmal Danke für die Unterstützung.

Da ich ungern die Mechanik auseinander bauen möchte, um zu verstehen, wo ich da noch mehr Platz sparen könnte, würd ichs erstmal so lassen, weil nix mehr hakelt.
Ich bau jetzt mal wieder die Automatik drauf, versuch die zu justieren und dann seh ich mal, was passiert biggrin

Nadelpositionen mitte, links, rechts und zickzack links rechts passen auf jeden Fall von den Positionen und Maximalausschlägen (bei ausgebauter Automatik), ich hab mal auf Pappe Löcher gestanzt. Sieht jetzt soweit so gut aus.
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maria262
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#168 Beitrag von maria262 »

Ein herzliches Hallo ins Forum.

Ich bin schon ein paar Tage dabei und konnte als "stiller Leser" auch schon den ein oder anderen Tipp aus dem Forum bekommen. Dafür erst Mal vielen Dank!!!

Jetzt habe ich allerdings ein Problem, das ich nicht selbst behoben bekomme.

Bei meiner Pfaff 362 Automatik war der Kondensator kaputt. Also ab damit zum Fachhändler um die Ecke, der auch noch so alte Schätzchen repariert.

Es wurde der 6-polige Kondensator BV 18.200/82 (wie einst von der Firma Jankowski verkauft und hier beschrieben) eingelötet. Ergebnis: Stopmatic geht nicht mehr, Maschine brummt sehr laut wenn man den Lüfterhebel ganz nach oben drückt, teils sogar mit Funken im Stopmatic Kasten. Nähen tut sie.

Genau das von mahlekolben im Beitrag oben beschriebene Fehlerbild.

Kabel wurden so angeschlossen wie in der Anleitung (grün und schwarz oben, gelb unten) - nicht wie im Forum korrigiert (grün und gelb unten, schwarz oben) dargestellt. Leider weigert sich die Firma, das Kabel so anzuschließen wie im Forum beschrieben. Die Maschine würde sonst kaputt gehen, ich einen Stromschlag bekommen... Gibt es evtl. inzwischen "Langzeitstudien" oder sogar eine vom Hersteller überarbeitete Anleitung zum Einbau? Ich verstehe ja, dass die Firma hier kein Risiko eingehen will, wenn der Hersteller den Einbau anders vorgibt.

Ich kenne mich mit Strom nicht so wirklich aus - deswegen bin ich extra in die Werkstatt.

Aber wenn ein Kondensator extra für die Stopmatic verkauft wird leuchtet es mir nicht ganz ein, warum man die Stopmatic dann nicht nutzen darf. Außerdem ist es doch evtl auch gefährlich, wenn hier Funken entstehen?

Vielleicht kann mir ja einer der Spezialisten im Forum ja weiterhelfen.

Viele Grüße

Maria
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GerdK
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#169 Beitrag von GerdK »

Hallo Maria,
ich habe diesen Kondensator selber noch nicht verbaut, aber ich würde mich auf die Beschreibung von Michael (mahlekolben) verlassen und den entsprechenden Draht wie in seiner Beschreibung umlöten:
362 MotorKondi.JPG
Du müsstest jemanden suchen, der einen Radiolötkolben hat und bereit ist, den Draht entsprechend zu verlöten. "Einen elektrischen Schlag" kann man da nicht bekommen, weil sowohl der Motor als auch die Anschlußbox schutzisoliert sind.

Dieser Kondensator scheint nicht mehr erhältlich zu sein, auch Jankowski hat den nicht mehr im Programm (ich habe ihn jedenfalls nicht gefunden).
Ich hatte mir damals einen Motorkondensator selbst gebaut, dazu braucht man aber ein paar Elektrokenntnisse:
https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... 007#p95007

Viele Grüße, Gerd
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maria262
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Re: Ich und meine 362 - Vibrationen

#170 Beitrag von maria262 »

Hallo Gerd,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Das mit dem Zusammenbau eines Kondensator Pakets lass ich Mal lieber sein ... Das kann bei mir nur schief gehen.

Ich hatte ja drauf gebaut, dass die Werkstatt mir das wie beschrieben einlötet und denen die gesamten Infos, die ich gefunden hatte gegeben. Leider weigern die sich. Klar, ist ja eine Haftungsfrage. Deswegen hatte ich gehofft, dass es evtl. inzwischen eine neue offizielle Anleitung gibt.

Falls also jemand eine hat bin ich dafür sehr dankbar.

Ansonsten werde ich mir jemanden suchen müssen, der die zweite Drähte umlötet...

Viele Grüße Maria

PS: Der Eigenbau Kondensator sieht Klasse aus! Respekt! 👍👍👍

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