carco hat geschrieben:(...) Ich habe die Hälfte der Maschinen mittlerweile weggegeben. Doch manchmal reizt mich schon die eine oder andere Machine. Aber bisher konnte ich fast immer standhalten.
Der Bazillus ergreift einen schnell.
Eisener Wille und Enthaltung sind die Feinde der Sucht. Ich habe meine Feinde zu Freunden gemacht.
Trotzdem finde ich es immer noch fastzinierend, wenn ich eine 130 Jahre alte Langschiffmaschine aus dem Keller hole und einfach mal so zwei Fetzen Stoff damit zusammen nähe.
Vielleicht ist es genau das was uns alle so inspiriert.
@ Nicole,
hoffentlich kommt nicht irgendwann einmal das böse Erwachen, wenn Du nach dem Sinn Deiner Reise fragst.
Ich wollte so gerne, hätte ich mal. Doch soll es anders, dann ist es so.
Viele Grüße
Carco
Lach böses erwachen - ja, weil viel zu wenig Schlaf. Sinn der Reise?

Warum hat ich das gemacht?: Weil ich kann! Und vor allem, weil ich nicht warten kann.
Vielleicht bin ich auf der Suche nach der perfekten Nähmaschine. Es geht ja nicht darum, alle möglichen Maschinen zu haben, sondern darum ganz bestimmte Maschinen zu entdecken. Zu verstehen, warum gewisse Änderungen vorgenommen wurden, welche Auswirkungen diese Änderungen haben. Ob es den bestimmten Endstand gibt - einen Stand, an dem ich dann sage: Das ist für mich die perfekte Maschine. Die Frage ist auch: Wie viel kann man Nähmaschinen welcher Komplexität antun, bis sie am Ende wirklich sagen: Leck mich am Arsch, ich bin nur noch Schrott. Was ist erhaltenswert, was ist es in meinen Augen nicht? Dann: Sind Kunststoffteile für gewisse Funktionalitäten sinnvoll und gibt es wirklich haltbaren Kunststoff. An welcher Stelle hat die Entwicklung der Nähmaschine in eine für mich sinnvolle Richtung aufgehört und es gab nur noch neue Modelle, um überhaupt noch etwas zu verkaufen und Bedürfnisse zu wecken.
Ich gehe davon aus, dass ich nicht alle Maschinen behalten werde. Aber: Wenn eine von ihnen das Haus verlässt, sollte sie laufen und woanders ein neues Leben anfangen können. Das ist mal so grundsätzlich das Ziel. So lerne ich die Technik kennen. Hier in der Flüchtlingshilfe brauchen sie immer Maschinen. Der Erkenntnisgewinn dieser Reise ist schon jetzt unbezahlbar. Und ja: Vieles davon ist Lehrgeld. Die blaue Singer war am Ende nicht das erwartete Modell, aber ich hab sie dann doch genommen, weil sie so putzig war und sämtliche Unterlagen dabei waren.
Klaus_Carina hat geschrieben:
(...)
- was ist hellblaue für eine??
oder Stell doch einfach alle mal vor THX
Die hellblaue ist eine Singer 347 - ich hätte ja lieber die mit der Stichautomatik gehabt. Habe vorher einfach nicht genug Fragen gestellt und nicht auf die richtigen Dinge geachtet.
Was ich vor allem gelernt habe:
Aber mit jeder Maschine lerne ich mehr. Eine Erkenntnis: Niemand hatte eine Ahnung von dem, was er verkauft. Ich hatte mir zum Beispiel eine angebliche 332 Automatik angeschaut. Das Foto im Netz war raffiniert aufgenommen: Da wo auf dem Deckel die Stichautomatik verbaut wäre, lag ein Schatten. Naja - war nix mit Automatik und ich bin umsonst nach Karlsruhe gedüst. Jetzt weiß ich, das sich nächstes Mal genauer nachfrage, worauf ich achten muss, etc. Lehrgeld halt. Manche Besitzer dachten, sie hätten einen großen Schatz zuhause. Andere wollten einfach nur den Schrott weg haben und wunderten sich, dass es Interessenten dafür gibt. Meist war der Schrott besser als der Schatz. Ich bleibe dabei: Die Fahrt hat sich gelohnt, allein wegen der GUK und der de Luxe Freiarm von Meister - wegen dem Zubehör und dem Erkenntnisgewinn und vor allem dem Selbsterkenntnisgewinn.
Folgende Maschinen stehen jetzt hier:
- Singer 216G
- Meister 111
- Meister 321
- Singer 347
- Gritzner GUL Zaubermatic
- Gritzner GUK Zaubermatik
- Gritzner GA Automatik
- Meister de Luxe 361
für die Vorstellung brauche ich noch etwas Zeit - erst einmal ruft die Arbeit. Bis auf Weiteres bleibt der Bestand erst einmal so, bevor ich mir die Pfaff Automatik anschaffe, müssen erst einmal ein paar Maschinen wieder gehen. Ansonsten suche ich nur noch die R6 von Meister.