Neuzugang ‚Pfaff 15’ – Nie gehört?

[Katis]

Wie Ihr seht, ist die Maschine äußerlich nicht mehr in ganz so tollem Zustand, aber immerhin waren das Schiffchen, eine (!) Garnspule und das Füßchen dabei, so dass sie funktionsfähig ist ! Der Tisch – noch im unrestaurierten Zustand – ist übrigens auch ein ‚Gritzner’- und kein ‚Pfaff’ Tisch.

Interessant ist sicher die Entstehungsgeschichte dieser ‚Pfaff 15’: Bekanntlich vernichtete 1955 ein Brand große Teile des Gritznerwerks in Durlach, wobei die Gießerei und die Schreinerei vom Brand nicht zerstört wurden.

1957 wurde ‚Gritzner’ dann von ‚Pfaff’ übernommen. Ich stelle es mir so vor, dass nach dem Brand in der Gießerei noch einige bereits gegossene Korpusse rumgelegen haben oder aber sogar weiter produziert wurden. Nach der Übernahme hat ‚Pfaff’ dann die Korpusse hammerschlaggrau lackiert und unterschiedliche ‚Pfaff’ Labels (zunächst ‚Pfaff-Gritzner’ bzw. ‚Pfaff Calanda’ bzw. ‚Pfaff 15’) aufgebracht und die Maschinen mit dem neuen Etikett weiter verkauft (wie Twassbrake das schon mal in einem anderen Thread angemerkt hatte), obwohl die Greifertechnologie Mitte der 50-er Jahre schon veraltet war und zudem reine Gradstichmaschinen nicht mehr so gefragt waren.

Insofern dürften unter dem ‚Pfaff-Gritzner’ Label bzw. dem reinen ‚Pfaff 15’ Label offenbar nur noch sehr wenige Maschinen her- oder fertig gestellt worden sein und die Produktion unter diesen Labels wurde mangels Nachfrage bald eingestellt.

Deshalb wollte ich die Maschine allein schon ‚aus historischen Gründen’ unbedingt haben. Es dürfte eine der letzten dieses Typs, ursprünglich ‚Gritzner R’ sein…Will sagen: Ebenso wie manche einen der letzten vom Band gelaufenen Original VW-Käfer stolz ihr eigen nennen können, ist es ja irgendwie auch ganz nett, eine der letzten ‚Gritzner R’ s’ bzw. der sicher nur wenigen ‚Pfaff 15’ zu haben…

[Katis]

...

Hier ein paar fast richtige Aussagen zur Maschine: https://www.youtube.com/watch?v=SAOJPrVHLGI

"fast richtige Aussagen"
"101 years old " ch.
Ich habe ihn vor einiger Zeit - als ich den Film erstmalig sah - mal angschrieben, dass er den bullshit ändern soll, aber die Amis lieben ja ihre fake news.
.....
Die Altersangabe im Film kommt wohl daher, dass er die Gritzner-Seriennummer auf der Maschine mit der Tabelle der Pfaff-Seriennummern verglichen hat.
Demnach müsste die Maschine eine S/N um 1.0 bis 1.3 Mio haben, das wäre bei Gritzner etwa die Zeit Mitte der 1950er/Anfang der 1960er Jahre.

Gruß
Detlef

Genauso dürfte der Ami zu seiner Aussage gekommen sein!

Denn meine Maschine hat die Seriennummer 1 062 432. Das kann keine Pfaff Seriennummer sein, weil die ‚Pfaffen’ 1957 schon Seriennummern über 5 Millionen hatten. Hingegen ‚passt’ die Seriennummer zu der von Detlef im blauen Forum initiierten und betreuten Auflistung von ‚Gritzner’ Seriennummern: Die letzte dort verzeichnete, noch originär hellgrüne ‚Gritzner R’ von MichaelF hat die Seriennummer 1 069 275, ist also noch jünger als meine, und dürfte nach der o.a. Liste um 1956/1957 hergestellt worden sein.

Daraus ergeben sich interessante Vermutungen: Z.B., dass die Maschine von MichaelF schon fertig gestellt war, ausgeliefert werden konnte, während der Korpus meiner Maschine, auf Vorrat produziert, noch ‚auf Halde’ lag. Oder aber, dass der Maschinentyp zeitgleich sowohl mit dem 'Gritzner' als auch dem 'Pfaff' Label verkauft wurde. Um das zu verifizieren, müsste man mehr über die Produktionsabläufe bei ‚Gritzner’ um, während und nach dem Brand bzw. die Vermarktungsstrategien von 'Pfaff' nach der Übernahme wissen…

Gruß
Karin

[Klaus_Carina]

Der Brand im März 1955 soll erstaunlich wenig "schlechten" Einfluss auf die Produktionskapazität gehabt haben.

Es wurden Ersatzstandorte zur Fertigung genutzt (hängt evtl. noch mit dem Wiederanlaf nach dem Krieg zusammen, dass es diese Kapazitäten im regionale Umfeld (noch) gab) - denn Gritzner lässt mit Hinweis auf übervolle Auftragsbücher (nach der Absatzkrise 1952 vermutlich die Produktion wohl eh gedrosselt) vermelden, dass bereits ab Mai so gut wie die volle Fertigungs-Kapazität zur Verfügung stünde - und taggleich ein Jahr nach dem Brand werden im März 1956 die neuen Gebäude eingeweiht.

[Katis]

Der Brand im März 1955 soll erstaunlich wenig "schlechten" Einfluss auf die Produktionskapazität gehabt haben.

Es wurden Ersatzstandorte zur Fertigung genutzt (hängt evtl. noch mit dem Wiederanlaf nach dem Krieg zusammen, dass es diese Kapazitäten im regionale Umfeld (noch) gab) - denn Gritzner lässt mit Hinweis auf übervolle Auftragsbücher (nach der Absatzkrise 1952 vermutlich die Produktion wohl eh gedrosselt) vermelden, dass bereits ab Mai so gut wie die volle Fertigungs-Kapazität zur Verfügung stünde - und taggleich ein Jahr nach dem Brand werden im März 1956 die neuen Gebäude eingeweiht.

Danke für die Infos, Klaus_Carina. Dass die neuen Gebäude sehr schnell zur Verfügung standen, hatte ich auch irgendwo gelesen.

Gruß
Karin

[dieter kohl]

in dieser Übergangszeit von Gritzner zu Pfaff war ich noch Schüler

mein Vater hat mich aber schon zu Tagungen und Kongressen mitgenommen

mir ist jedenfalls noch in Erinnerung, daß die in unserer Gegend tätigen Gritzner-Vertreter in unser Vertriebs Konzept eingegliedert wurden

die Provisionen wurden anders gestaffelt, je nachdem ob diese Herren nur verkauften, oder auch auslieferten oder auch Reparaturen erledigten

gleichzeitig durften sie aber auch Pfaff anbieten

etwa 1970 waren diese "alten Herren" dann aber im Ruhestand

damit waren dann gelegentliche "Reibereien" auch erledigt

[Katis]

in dieser Übergangszeit von Gritzner zu Pfaff war ich noch Schüler

mein Vater hat mich aber schon zu Tagungen und Kongressen mitgenommen

mir ist jedenfalls noch in Erinnerung, daß die in unserer Gegend tätigen Gritzner-Vertreter in unser Vertriebs Konzept eingegliedert wurden

die Provisionen wurden anders gestaffelt, je nachdem ob diese Herren nur verkauften, oder auch auslieferten oder auch Reparaturen erledigten

gleichzeitig durften sie aber auch Pfaff anbieten

etwa 1970 waren diese "alten Herren" dann aber im Ruhestand

damit waren dann gelegentliche "Reibereien" auch erledigt

Das klingt interessant, Dieter! Worum genau gingen denn die 'Reibereien'?
Und weißt Du, ob die 'Pfaff'-Vertreter umgekehrt auch die Restbestände von 'Gritzner' - Maschinen anbieten durften?

Die jüngere Maschine von MichaelF könnte also von so einem 'Gritzner'-Vertreter angeboten worden sein, meine 'ältere' vielleicht von einem 'Pfaff' Vertreter???

Gruß Karin

[Katis]

Im Übrigen: ZU HILFE!

Ich habe ein Plastikschälchen, in dem sich u.a. das Schiffchen und meine EINZIGE Garnrolle befanden, versehentlich herunter geworfen und finde jetzt die kleine Garnrolle nicht mehr wieder, obwohl ich schon halb unter sämtliche Möbel etc. in der Umgebung gekrochen bin und alles mit einer Taschenlampe minutiös abgesucht habe!

Das ist natürlich der Super-GAU, da die Maschine so nicht nähfähig ist (ich wollte sie mit Tretbetrieb testen, wenn der Tisch fertig restauriert ist!). Ich hoffe natürlich, dass ich bei einer erneuten Suchaktion doch noch fündig werde - manchmal springen solche 'Kleinteile', gern auch Schrauben, in die vermaledeitesten Ecken, von denen man sich keine Vorstellung macht... Vielleicht kennt Ihr das!?

Für alle Fälle schon mal die Frage: Hätte jemand vielleicht so eine Garnspule noch in der Schublade liegen und abzugeben? Bzw. könnte jemand, der so eine 'Gritzner R' hat, bitte mal die Garnspule ausmessen, damit ich die Maße mit evtl. Ebayangeboten abgleichen kann (blöderweise habe ich auch kein Foto von der Garnrolle gemacht)?

Gruß
Karin

[nicole.boening]

Im Übrigen: ZU HILFE!

Ich habe ein Plastikschälchen, in dem sich u.a. das Schiffchen und meine EINZIGE Garnrolle befanden, versehentlich herunter geworfen und finde jetzt die kleine Garnrolle nicht mehr wieder, obwohl ich schon halb unter sämtliche Möbel etc. in der Umgebung gekrochen bin und alles mit einer Taschenlampe minutiös abgesucht habe!

Das ist natürlich der Super-GAU, da die Maschine so nicht nähfähig ist (ich wollte sie mit Tretbetrieb testen, wenn der Tisch fertig restauriert ist!). Ich hoffe natürlich, dass ich bei einer erneuten Suchaktion doch noch fündig werde - manchmal springen solche 'Kleinteile', gern auch Schrauben, in die vermaledeitesten Ecken, von denen man sich keine Vorstellung macht... Vielleicht kennt Ihr das!?

Für alle Fälle schon mal die Frage: Hätte jemand vielleicht so eine Garnspule noch in der Schublade liegen und abzugeben? Bzw. könnte jemand, der so eine 'Gritzner R' hat, bitte mal die Garnspule ausmessen, damit ich die Maße mit evtl. Ebayangeboten abgleichen kann (blöderweise habe ich auch kein Foto von der Garnrolle gemacht)?

Gruß
Karin

... das hätte von mir sein können - ich drücke die Daumen !!!

[MichaelF]

Hallo Katis,

ich bin`s, DER MichaelF mit der alten Gritzner ...

Die Spulen sind über alles 35 mm lang, Durchmesser 9 mm. Bei der Suche ist ein starker Magnet hilfreich.

Es soll eine Firma geben, die die Spulen noch liefern kann ... ich schau mal, ob ich die Adresse wiederfinde.

LG Michael

[MichaelF]

Die Suche ging schnell ...

Schau mal bei www.wdn.de, STARTSEITE -> ZUBEHöR UND TEILE -> ERSATZTEILE NICHT ORIGINAL -> SPULEN HAUSHALT
Die Spulen für Schiffchenmaschinen sehen gut aus. Der Längenunterschied kann auch von meinem ungenauen Lineal herrühren ...