Pfaff 362 - Greifertiming und Kondensatorenanschluss

[ninna1234]

Hallo, da bin ich wieder! Die Adler näht wieder, und jetzt habe ich mich an meine arme Pfaff 362 gewagt, die ich vor Jahren mal erstanden habe. Die Maschine sah innen nicht schön aus. Alles verklebt und verölt, die Motorschnurkette kaputt, diverse Plastikeinzelteile (Verteilerkästchen der Automatik, etc., dieses braune Plastik) bröselten entgegen, ...

Die neue Motorschnurkette hatte ich schon mal montiert, das kriege ich hin. Die Motorkohlen sind auch getauscht. Den Motor kriege ich auch wieder eingebaut. Jetzt bräuchte ich Eure Hilfe beim Greifertiming und später auch noch beim Anschluss der neuen Kondensatoren (für die Stopmatic).

Aber der Reihe nach: Erst mal die Greifereinstellung. Die Nadel landet auf dem Greifer und würde sich sofort verbiegen bzw. abbrechen, wenn ich weiter drehen würde. Fotos unten.

Ich habe das Gehäuse von unten und von der rechten Seite geöffnet und den Motor zur Seite gelegt, so dass ich an das kleine (untere) Schnurkettenrad komme.

Die beiden Schrauben sind so fest, dass ich sie bis jetzt nicht lösen konnte. Wärme hat noch nicht geholfen. Das sind nicht zufällig wieder Schrauben mit Linksgewinde (wie die Schraube bei der Greiferwelle) ? Ich habe vor einer StundeWD40 aufgesprüht und warte jetzt erst mal.

Fotos kommen gleich. Und nun hoffe ich, dass mir jemand hilft, dieses Schätzchen wieder zum Nähen zu überreden .

VG Christiane

[ninna1234]

Fotos vom Greifer und dem unteren Schnurkettenrad.

[uu4y]

bei diesen alten festsitzenden Schlitzschrauben hilft meist ein leichter Schlag auf den Hinterkopf...
einen genau passenden Schraubendreher mit durchgehender Schlagachse
-oder einen mit PVC-Hartplastikgriff- ansetzen und 1x kräftig
mit einem 200 -300 Gramm Hammer drauf;
das schadet der Welle usw. nicht, das kann sie locker ab...

[unisystem]

Gutes Werkzeug ist auch an der Nähmaschine nicht verkehrt.
Bitte nur Schraubenzieher verwenden, deren Klinge mindestens Schraubenkopf-Durchmesser hat.
Wenn der Griff gummiert ist, kann man fester zupacken und knackt auch harte Nüsse.
Abgebrochene Griffe aus Hartplastik gehören in die Tonne.
Gruß
Manfred

[ninna1234]

Ok, danke für den Hinweis auf gutes und intaktes Werkzeug, das sollte eigentlich passen. Die Hammer-Methode hat leider nicht geholfen.
Ich versuche es jetzt mal über Nacht mit Petroleum und sehe morgen weiter.

Mir wäre nur echt wichtig zu wissen, dass es nicht am Ende doch Schrauben mit Linksgewinde sind. Dann könnte ich mich ja hier totschrauben. Kennt jemand die Maschine? Ist ja eigentlich ein sehr beliebtes Teil.

Viele Grüße

Christiane

[unisystem]

Aber der Reihe nach: Erst mal die Greifereinstellung. Die Nadel landet auf dem Greifer und würde sich sofort verbiegen bzw. abbrechen, wenn ich weiter drehen würde.
VG Christiane

Hast Du das vor oder nach Demontage der Freiarmplatte festgestellt?
Ich frage, weil auf Deinen Fotos die Unterspule verdreht ist. Diese wird mit einem Finger an der Unterseite der Platte in Position gehalten. Auf Seite 83 im Technischen Handbuch sieht man die entsprechende Nut (a), die immer oben stehen muss.

Vielleicht ist das der Grund für die Kollision und Du kannst Dir die Einstellerei sparen.
Die beiden Schrauben haben normales Rechts-Gewinde.
Gruß
Manfred

[mahlekolben]

Diese Nut hier

PhotoPictureResizer_190409_130410362-768x1024-2.jpg

wird von einer Nase im Gehäuse auf 12 Uhr gehalten.

Ohne dem gibt's keine Einstellung.

[ninna1234]

Danke für Eure schnellen Antworten! Dieses Greiferproblem war von Anfang an da.

Ich hatte inzwischen das Handrad offen (wegen der Motorschnurkette) und auch den Greifer selbst schon draußen. Möglich, dass ich dabei noch mehr verstellt habe.

Die "Unterkapsel" (mit der Nut) dreht sich frei im Greifergehäuse, die Stellung der Nut ist mal so, mal so, sie wird in keiner Position gehalten. Ihre Drehung ist azentrisch.

[GerdK]

Danke für Eure schnellen Antworten! Dieses Greiferproblem war von Anfang an da.

Ich hatte inzwischen das Handrad offen (wegen der Motorschnurkette) und auch den Greifer selbst schon draußen. Möglich, dass ich dabei noch mehr verstellt habe.

Die "Unterkapsel" (mit der Nut) dreht sich frei im Greifergehäuse, die Stellung der Nut ist mal so, mal so, sie wird in keiner Position gehalten. Ihre Drehung ist azentrisch.

Da fehlt anscheinend der Finger des "Spulenkapselanhaltestücks", der die Spulenkapsel in Position hält (Forumskollege "unisystem" hat das weiter oben schon geschrieben).

362 Spulenkapselhlter.JPG

Das Justierhandbuch für die 362 mit entsprechenden Beschreibungen kannst Du Dir bei Bedarf hier herunterladen:
http://www.mengeonline.net/Naehmaschine ... ung+DE.pdf

Viele Grüße, Gerd

[Alfred]

Die beiden Schrauben sind so fest, dass ich sie bis jetzt nicht lösen konnte. Wärme hat noch nicht geholfen. Das sind nicht zufällig wieder Schrauben mit Linksgewinde

wie viel Wärme war das? Evtl. einen Lötkolben auf die Schraube halten, er sollte schon sehr heiß werden und in etwa auf die Schraube passen, mehrere Minuten draufhalten, dann ggf. mit Kältespray abschrecken und wiederholen. Als Werkzeug kann man auch einen Bithalter mit T-Quergriff einsetzen, damit hat man mehr Kraft.