Dann schau dir in der Bibliothek mal die Reihe "Schnittkonstruktionen" nach System M. Müller & Sohn an. Ich hab mir z.B. erst kürzlich die Ausgabe für
Jacken und Mäntel ausgeliehen. Du müsstest beim Urschleim anfangen - also Erstellung deines Grundschnittes. Dazu gibt es schon einiges an Literatur - das Prinzip ist
relativ unabhängig von Epochen (mal abgesehen vom Wandel von Körper-Bildern, so sitzt z.B. die Schulternaht heute nicht mehr so weit hinten wie dazumal)
Wenn du das alles autodidaktisch erlernen willst, inklusive Nähtechniken, braucht das schon ein paar Jahre.
Ich hab damals dilletantisch begonnen, einfach grob irgendwelche Stoffteile ausgeschnitten und wild aneinander genäht. Irgendwann kam die Einsicht, dass es wohl doch nicht ohne Schnittmuster geht - dann also mit Burda-Schnitten das Nähen gelernt. Mein erstes Buch war die Nähschule von BURDA und "Schneidern für alle", damit kam ich schon recht weit.
Mein Vorgehen ist heute, vorhande Schnittmuster systematisch/ nach Anleitung zu modellieren und anzupassen. Dafür giebt es dann wiederum eine Auswahl an Literatur ("pattern alteration").
Wenn du dir zu Beginn bereits als erstes Projekt den Zweireiher mit Reverskragen und pipapo selbst konstruieren willst ... dann wünsche ich dir starke Nerven.
Das stelle ich mir ohne Vorerfahrung äußerst schwierig vor.
Die Abnäher, das Futter, die Einlagen, Knopflöcher ... das alles könntest du doch erstmal anhand eines vorhandenen Schnittes erproben und üben, oder nicht?
Wenn du interessiert bist, kann ich dir meine Bücher ausleihen - vielleicht hilft dir das irgendwie in der Entscheidung, welche Art von Lehrbücher du benötigst.
Und hier noch was zur Einstimmung:
Lehrbuch der Zuschneidekunst
Gruß - C