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Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 02:33
von sputnik
X=U2
Y=V2
Z=W2
Bei den üblichen 3x oben - 3x unten Klemmbrettern sind die Anschlüsse an der selben Stelle geblieben. Also nach wie vor entweder 3 Brücken senkrecht für Dreieck oder eine über alle drei waagrecht für den Sternpunkt.
Bei den Nähmaschinen werden dann oft Motoren mit Nählichtanschluss verwendet, der ist aber auch entsprechend gekennzeichnet.
Für grössere/speziellere Motore werden aber auch immer noch Wicklungsanschlüsse auch mit X, Y, Z oder auch R, S, T bezeichnet ... damit man halt mit den Buchstaben auskommt

.
Herzliche Grüße vom Sputnik
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 07:38
von sputnik
Hallo Stefan,
ja ich kenne die Maschine, hab früher auch welche generalüberholt und dabei tausende Knopflöcher ausprobiert.
Meine erste Frage: was hast Du mit der Maschine eigentlich vor?
Ich weiss nicht wie genau Du die Anleitungen studiert und verstanden hast, abeer das ist eben eine Industriemaschine. Da gibt es dann eine Menge unterschiedlicher Unterklassen damit man das damit nähen kann was man braucht und üblicherweise wird das nur sehr selten umgebaut weil es lange dauert und viel gekostet hat (andere Kurvenscheiben, Zahnräder usw.).
Bei einigen meiner Kunden wurden darauf z.B. Hemden genäht. Da kann man dann passende Knopflöcher in der Länge von x-y mm damit nähen.
Aber keine Bettwäsche, keine Wirkware, keine Augenknopflöcher, keine Arbeitsbekleidung usw.. Klar könnte man das umbauen, aber die Teile werden heute vermutlich gar nicht mehr zu bekommen sein (die Unterklassen waren ja auch nicht immer verfügbar und teilweise der Mode unterworfen).
Ob das mit dem Motorumbau sinnvoll ist habe ich auch noch meine Zweifel, weil die Maschine eine gewisse Geschwindigkeit für den Abschaltvorgang braucht. Mit der Umschaltung wird die Maschine vom Motor abgebremst und braucht dann die restliche Schwungenergie zum Abschalten und für den Messereinschlag. Diese Verhältnisse müssen sehr konstant stimmen sonst kann es Probleme geben.
Die zweite Frage ist dann, was ist das genau für eine Unterklasse und wie ist der Gesamtzustand?
Herzliche Grüße vom Sputnik
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 12:05
von FRS635
Buchstaben: Danke. Das ist dann ja direkt übereinander, was verbunden werden muss.
FU: Ich schick Dir 'ne PM.
sputnik hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 02:33
X=U2 Y=V2 Z=W2
Bei den üblichen 3x oben - 3x unten Klemmbrettern sind die Anschlüsse an der selben Stelle geblieben. Also nach wie vor entweder 3 Brücken senkrecht für Dreieck oder eine über alle drei waagrecht für den Sternpunkt.
Bei den Nähmaschinen werden dann oft Motoren mit Nählichtanschluss verwendet, der ist aber auch entsprechend gekennzeichnet.
Vielen Dank. Das Licht geht hier direkt vom Hauptschalter ab, aber da wurde schon mal gebastelt. Unterm Tisch hängt noch ein 12V Trafo mit Porzellan-Lüsterklemmen.
sputnik hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 07:38
ja ich kenne die Maschine, hab früher auch welche generalüberholt und dabei tausende Knopflöcher ausprobiert.
Meine erste Frage: was hast Du mit der Maschine eigentlich vor?
Ich weiss nicht wie genau Du die Anleitungen studiert und verstanden hast, abeer das ist eben eine Industriemaschine. Da gibt es dann eine Menge unterschiedlicher Unterklassen damit man das damit nähen kann was man braucht und üblicherweise wird das nur sehr selten umgebaut weil es lange dauert und viel gekostet hat (andere Kurvenscheiben, Zahnräder usw.).
Bei einigen meiner Kunden wurden darauf z.B. Hemden genäht. Da kann man dann passende Knopflöcher in der Länge von x-y mm damit nähen.
Aber keine Bettwäsche, keine Wirkware, keine Augenknopflöcher, keine Arbeitsbekleidung usw.. Klar könnte man das umbauen, aber die Teile werden heute vermutlich gar nicht mehr zu bekommen sein (die Unterklassen waren ja auch nicht immer verfügbar und teilweise der Mode unterworfen).
Ob das mit dem Motorumbau sinnvoll ist habe ich auch noch meine Zweifel, weil die Maschine eine gewisse Geschwindigkeit für den Abschaltvorgang braucht. Mit der Umschaltung
wird die Maschine vom Motor abgebremst und braucht dann die restliche Schwungenergie zum Abschalten und für den Messereinschlag. Diese Verhältnisse müssen sehr konstant stimmen sonst kann es Probleme geben.
Die zweite Frage ist dann, was ist das genau für eine Unterklasse und wie ist der Gesamtzustand?
Oh, super. Ich möchte Knopflöcher für Hemden nähen. Wird noch etwas dauern, bis ich die Schnittkonstruktion dafür fertig habe. Gibt noch anderes Projekt, das vorher dran ist. Nächstes Jahr irgendwann. Hauptsache die Knopflöcher nicht mit der Hand nähen, auch wenn es sicherlich sinnvoll wäre, das zu lernen.
Die Anleitung hab ich bisher einmal gelesen und sicher nicht alles verstanden. Aber die ist mMn auch seeehr knapp. Da steht z.B. dass man die Kurbel nicht drehen soll, wenn man nicht weiss, was man tut. Aber wie man die Maschine damit auf die Startposition bringt, wird nicht erklärt (vielleicht hab ichs übersehen).
Motorumbau: auf den Messereinschlag verzichte ich zur Not. Hier liegen auch einige Griffe bei, um die Löcher von Hand zu schneiden. Aber während der Abschaltung werden auch die letzten Stiche mit weniger Spannung genäht? Irgendwas war da.
Unterklasse: 3114-2 A/B X25 steht auf dem Typenschild. In der Anleitung werden für die Unterklasse 2 nur die Varianten B und C gelistet.
Gesamtzustand: Die Maschine soll laut VK bis zuletzt funktioniert haben (Oper, Kostümfundus). Finde den Zustand ziemlich gut fürs Alter, nichts verbastelt, Schrauben kaum vergniedelt, Elektrik ist etwas sketchy, trotz relativ frischem Prüfungsaufkleber. Das war aber vermutlich der Grund, warum die gehen musste. Der Lack ist auch noch gut, teilweise etwas brüchig, aber das scheint ja normal zu sein.
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 17:05
von Ostrod
FRS635 hat geschrieben: ↑Montag 5. August 2024, 12:05
Oh, super. Ich möchte Knopflöcher für Hemden nähen. Wird noch etwas dauern, bis ich die Schnittkonstruktion dafür fertig habe. Gibt noch anderes Projekt, das vorher dran ist. Nächstes Jahr irgendwann. Hauptsache die Knopflöcher nicht mit der Hand nähen, auch wenn es sicherlich sinnvoll wäre, das zu lernen.
Moin!
Hier wäre eine Frage: Wie viele (gleiche) Knopflöcher sollens denn werden? Ist das Hobby oder gewerblich?
Weil: mit eigentlich jeder ZickzackHaushaltsnähmaschine kann man sowas relativ einfach, wenn sich die Nadel nach rechts und links stellen lässt und die ZickzackBreite halbwegs einstellbar ist. Und man kann so verschiedene Knopflöcher ohne Umrüstung herstellen. Eigentlich geht das mit jeder Zickzack...
Es wäre also die Frage, wie sinnvoll das ist. Wobei ich natürlich jedes Verständnis für Spieltrieb habe.
Gruß, Lukas
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 18:57
von FRS635
Hallo Lukas,
Hobby und vermutlich unter 30 im Jahr. Ist nicht sinnvoll. Aber ich finde das so super, wenn die das dann einfach macht. Die Mechanik ist auch so toll. :-)
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 19:30
von FRS635
Ich werde jetzt doch zuerst die 400V Leitung legen lassen und kucken, wie es funktionieren soll, bevor ich rumbastele.
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 21:43
von sputnik
Ich hab in der Zwischenzeit die Nummer auf Deiner Kurvenscheibe gesehen ... das sollte die für normale Knopflöcher sein. Meine älteste Anleitung ist zwar noch aus den 1950er Jahren, die kennt aber Deine Klassenbezeichnung auch nicht mehr. Aber die Kurvenscheibe ist bei den späteren Unterklassen -1, -2, -3 und -4 verwendet, also für "normale" Knopflöcher.
Hast Du noch andere Zahnräder mit dabei? Die Stichanzahl kann nur durch Wechseln der Zahnräder verstellt werden.
Wenn Du Strom hast kannst Du Dich ja mal mittels dem ersten Abschnitt der Anleitung mit der Bedienung der Maschine vertraut machen.
Gutes Gelingen wünscht der Sputnik
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Montag 5. August 2024, 23:33
von FRS635
Danke!
Ich hab nur das Zahnradpaar, das eingebaut ist.
Hätte trotzdem noch 'n paar kurze Fragen zur Bedienung:
Wie bring ich die mit der Kurbel (oder überhaupt) in die Ausgangsstellung? Das muss ich doch, bevor ich die einschalte?
Welches Garn sollte ich verwenden? Die Anleitung sagt:
Nadelfaden glattes gleichmäßig gesponnenes Baumwollgarn Nr.36-50 vier- oder sechsfach.
Unterfaden feines weiches Garn Nr. 60-120 dreifach.
Muss das Baumwolle sein? Oder gabs damals nichts anderes und Polyester wie z.B. Serafil ginge genauso?
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Dienstag 6. August 2024, 00:15
von claude
Polyester wurde erst im Verlauf des zweiten Weltkriegs erfunden.
Aber wenn Du schon Hemden mit dieser historischen Maschine produzieren möchtest, wirst Du die wohl kaum aus irgendwelchem bügelfreien Vollsynthetik-Gewebe nähen wollen.
Insofern ist die Frage wohl irrelevant.
Ich beneide Dich jedenfalls um Deine Spezial-Nähmaschine und für mich käme daher nichts als historisch artgerechte Haltung, also Webware aus Baumwolle, Leinen oder Hanf in Frage ;-)
Kannst Du noch Kontakt zu den letzten aktiven Nutzern der Maschine im Theater (w/m/d) herstellen?
Das wäre sicher in mehrfacher Hinsicht extrem nützlich.
Falls anschließend eine Färbung ansteht, kannst Du das bei Synthetik-Gewebe knicken, das bleibt weiß oder so, wie es war.
Re: Pfaff 3114 Vorbereitung für Inbetriebnahme
Verfasst: Dienstag 6. August 2024, 03:59
von sputnik
Reine Baumwolle (Kette, Schrägkette & Co) kann man auf Industriemaschinen praktisch vergessen.
Ab einer sehr guten Schappéseide wäre möglich.
Ganz was normales Polyester Baumwolle umsponnen (Drima, Rasant, Saba, Aldi, oder ähnliches).
Normalwerweise macht man auf Hemden hochgezogene Knopflöcher, da läuft jede Stelle Faden ~700mal durch das Nadelöhr.
Nadelstärke (70-110) üblicherweise 75-80nM. Für schön nähen auf Hemden Oberfaden etwa 35-50 vier oder sechsfach, als Unterfaden 60-120 dreifach. Hängt immer alles auch vom Stoff ab.
Erst mal was vorhanden ist und dann kann man sich ja überlegen welches genau damit das Knopfloch vernünftig aussieht.
Wir brauchen dann noch welche Zahnräder drinnen sind, damit wir wissen welche Knopflochlängen damit brauchbar genäht werden können.
Wie geschrieben ... im ersten Teil der Anleitung hast Du das sehr ausführlich beschrieben ... was man alles kontrollieren sollte und wie man die Maschine in die ungefähre Grundstellung bringen sollte. Genau geht das eh nicht, man startet dann die Maschine und schaut ob sie in die korrekte Grundstellung kommt. Dann näht man ein paar Knopflöcher auf einem Teststück und schaut wie die aussehen und ob man etwas nachstellen/verändern muss/soll.
Erst mal die Maschine reinigen und schauen ob sich alles bewegen lässt. Dann nach Anleitung ölen, die Riemen und die Pendelbewegung der Hauptwelle überprüfen. Messer würde ich erst mal komplett weglassen, das erwischt sonst häufig die Schere. Für die ersten Versuche würde ich auch keine Nadel einsetzen, das erhöht die Überlebenchancen für die Unterfadenmesser.
Dann steht da auch was man mit der Bedienperson üben sollte ... Messereinschlag, Notabschaltung usw.
Hast Du die Betriebsanleitung zu der Maschine?
Grüsse vom Sputnik
PS.: Zum Probieren und für die Deine Zwecke kann man die Maschine auch nur mit der Abschaltdrehzahl laufen lassen. Ich muss nur nachdenken wie das bei Deiner geht weil ich ja immer nur mit neueren/schnelleren/automatischeren zu tun hatte. Möglicherweise geht es wenn man das Startpedal nicht ganz durchtritt? Ich glaube der Zweite Riemen darf nicht die Scheibe wechseln (Alle Angaben ohne Gewähr ... ist zu lang hähr ...

).