Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

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Erik Larsson
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#21 Beitrag von Erik Larsson »

Zwischenfrage: Weiß jemand, ob es von der 335 jemals (gg. wann) eine Jubiläums-Edition (schwarze Maschine, Modellnr. "335 6B S") gegeben hat?

*seufz*

Zu der Motoren-Frage:

Bisher habe es so verstanden, dass ein Kupplungsmotor, einmal eingeschaltet, grundsätzlich auch dann Geräusche macht, wenn die Maschine nicht läuft (für mich deshalb nicht verwendbar; und auch, weil ich dafür Starkstrom bräuchte). Außerdem rennen die Maschinen mit diesen Motoren volle Kanne los, die Nähgeschwindigkeit ist eher was für Schnellnäher. Bitte korrigiert mich, wenn das Quatsch ist.

Was ich folglich bräuchte, wäre ein Servomotor (Geschwindigkeit besser steuerbar?), und zwar einer, der mit normalem Haushaltsstrom funktioniert (?).

Ich habe auch jemanden, der mir das im Ernstfall alles an eine Maschine dranbauen könnte - ich muss "nur" rausfinden, was ich alles will/brauche.

Von der Bedienung her hätte ich es gern so, dass ich quasi auch in Zeitlupe nähen kann.

Eine Definition, was "Variostop" bedeutet oder bewirkt, habe ich auf der Efka-Seite nicht gefunden. Die Infos in den Tabellen dort richten sich eher an Leute, die mit all den Begriffen (Variostop, Steuerungsgerät, Impulsgeber, Sollwertgeber, ...) vertraut sind - da muss ich passen und sitze wie der Ochs vorm Berg. Gibt es im Forum oder anderswo evtl. eine Erklärung für diese Begriffe, damit ich Euch hier nicht mit meinem ahnungslosen Wühlen im Urschleim belästigen muss?

Freundliche Grüße
Erik

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inch
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#22 Beitrag von inch »

Wenn du einen EFKA haben möchtest,der mit 220V arbeitet,brauchst du einen EFKA VARIO DC.
Das hatte ich oben geschrieben.
Eine schwarze 335 6B S wurde bis Anfang der 50er produziert,als alle noch schwarz waren. Stichlänge 6mm für mittelstarke Materialien aus Stoff.
Kupplungsmotore laufen permanent,die Geschwindigkeit regelst du mit der Friktionskupplung. Und das kann man auch sehr gefühlvoll machen,wenn Drehzahl und Übersetzung stimmen. Diese Motore gab es auch für Lichtstrom,also 220V.
Die komfortabelste Lösung ist natürlich ein Servomotor.
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Erik Larsson
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#23 Beitrag von Erik Larsson »

Hallo in die Runde,
ich danke Euch sehr für all Eure Unterstützung - ich hoffe, dass ich eines Tages von einem Ergebnis berichten kann ...
Freundliche Grüße
Erik

Kletterix
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#24 Beitrag von Kletterix »

Hallo,

nach einigen Tagen Näh- und Schraubabstinenz habe ich wieder Zeit gefunden, mich der Neuerwerbung (Pfaff 335 H2 mit Kupplungsmotor) zu widmen.

Einige kleinere Nähprojekte mit dem Kupplungsmotor haben mir zwei Erkenntnisse gebracht:
- Die Maschine tut trotz ihrer 60 Jahre alles was ich von ihr will - allerdings in unsozialer Lautstärke.
- Ich komme mit dem ursprünglichen Motor nicht klar. Er ist trotz Speedreducer für meine Fähigkeiten zu schnell und läuft zu lange nach.

Also habe ich einen chinesischen 750 W Servomotor gekauft. (Das Verkleinern der Halteschraube des Positionsgebers von 8 mm auf die 7 mm-Gewindegröße im Schwungrad der Pfaff hat am länsten gedauert.) Er passte recht einfach unter den Tisch, allerdings nur ohne den Speedreducer.

Soweit, so schön.
Noch vor der Montage des Sensors wollte ich versuchen, ob der Motor läuft. (Mit der ursprünglichen Einstellung drehte er in die falsche Richtung, also schnell im Menü die Drehrichtung geändert - und los sollte es gehen.)

Leider hat der neue Motor den Kopf nur mit meiner Hilfe in Bewegung setzen können. Wenn ich per Hand den Anlaufwiderstand zu überwinden geholfen und Schwung gegeben habe, hat die Maschine ein paar Stiche gemacht und ist dann "hängen" geblieben. Neuer Anschubser, wieder 15 Stiche - bis zum erneuten Stillstand.

Nach dem dritten Laufversuch gab der nagelneue Motor dichte graue Rauchzeichen und die Fi-Sicherung der Etage flog raus.

Bis jetzt habe ich noch nicht asuprobiert, ob der neuen Motor schon geschrottet ist. Denn selbst wenn er noch lebt, ist das Problem nicht weg.

Wie kann ich den Kopf leichtgängiger machen (lassen)? (Öl in die Bohrungen träufeln kann ich selbst.) Wer kennt sich in der Nähe von Lüdenscheid mit einer 60 Jahre alten Pfaff 335 aus?

Danke für Eure Tipps:
Thomas
Albert Einstein liebte das Holzhacken, weil man so schnell ein Resultat sieht. Er hatte bestimmt keine Nähmaschine.

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inch
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#25 Beitrag von inch »

Je nachdem wie groß das Handrad ist,sollte eine normale 335 mit einem Handrad-Schwung und hochgestellter Stoffdrückerstange etwa 1,5 - 3 komplette Stiche bringen.
Tut sie das nicht,ist sie irgendwo zu fest wegen klebrigem Altöl,Fadenschlag,oder falscher Justage.
Bevor ich auch nur eine Schraube an der Maschine (ver)drehen würde,sollte sie erstmal eine ausgiebige Wärme/WD40/Petroleum-Kur erhalten.
Ist sie dann immer noch zu fest,würde ich zuerst die Armwelle über die Königswelle abkoppeln,um zu sehen,ob es oben,oder unten klemmt. Und dann Stück für Stück mit Sinn weiter suchen.
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Sandra Luft
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#26 Beitrag von Sandra Luft »

Ich habe eine Pfaff 335.
Die hatte ursprünglich einen (neuen) Kupplungsmotor. Ich kam damit gar nicht gut klar. Drehstrom, der Lärm, dann wollte sie immer losrennen. Jetzt habe ich einen Aerostar Chinamotor mit 750 Watt und einen Speedreducer. Super. Leise, läuft mit Haushaltsstrom, schön langsam. Anfahrgeschwindigkeit kann ich einstellen. Ich muss allerdings sagen, der Chinamotor war auch schon kaputt und wurde aber vom Verkäufer anstandslos umgetauscht. Ist vielleicht für gewerblichen Gebrauch dann nicht das Richtige.

Ich habe Filztaschen (echtes dickes Wollfilz) und Lederarbeiten mit der Maschine gemacht - geht sie durch wie nix.

Variostop meint (glaube ich) den Nadelpositionierer. Die Nadel wird dann immer automatisch bei Nähstop nach oben gestellt. War bei meinem Motor dabei, hab ich aber nicht angebaut. Ich brauche das nicht und ich finde es sieht blöd aus, weil dann das Handrad abmontiert werden muss.

Ich hoffe, das hilft bei einer Kaufentscheidung.

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inch
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#27 Beitrag von inch »

Variostop sind die Steuerungen für die alten,inzwischen bis zu 50 Jahre alten,ich nenne sie mal "gesteuerten Kupplungsmotore",welche immer laufen.
Variocontrol Steuerungen sind für die neueren Servomotore,welche nur bei Anforderung laufen.
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#28 Beitrag von adler104 »

Kletterix hat geschrieben: Montag 31. Januar 2022, 20:58
Nach dem dritten Laufversuch gab der nagelneue Motor dichte graue Rauchzeichen und die Fi-Sicherung der Etage flog raus.

Bis jetzt habe ich noch nicht asuprobiert, ob der neuen Motor schon geschrottet ist. Denn selbst wenn er noch lebt, ist das Problem nicht weg.

Wie kann ich den Kopf leichtgängiger machen (lassen)? (Öl in die Bohrungen träufeln kann ich selbst.) Wer kennt sich in der Nähe von Lüdenscheid mit einer 60 Jahre alten Pfaff 335 aus?

Danke für Eure Tipps:
Thomas
Wenn du deinen Motor so quälst bis Rauch aufsteigt, dann hast Du aber was grundlegend nicht verstanden. Das ist wie dauerhaft Autofahren mit angezogener Handbremse.

Evtl mal prüfen ob das Handrad zu sehr fest angezogen ist und am Gehäuse reibt. Vor allem die Schraube für das seitliche Spiel. Die sitzt am rechen Ende mittig auf der Welle vom Handrad. Das Handrad ist i.d.R. mit 2 Schrauben auf der Welle fixiert. Oder / und ob der Keilriemen zu sehr gespannt ist.
Das Handrad, wenn der Keilriemen ab ist, muss sich leicht und ohne Widerstand durch drehen lassen. Der einzige spürbare Widerstand (je nach eingestelltem Nähfußdruck) sollte die Feder der Nähfußstange sein, wenn sich der Nähfuß hebt, sonst darf da nichts spürbaren an Widerstand sein.
Middem Öl nich spaasam sein! wink

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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#29 Beitrag von Kletterix »

Hallo zusammen,

zuerst vielen Dank für Eure Antworten. Ich scheine nicht der erste mit diesem Problem zu sein.

Alle erreichbaren Winkel habe ich natürlich von Fadenresten gesäubert und die Ölbohrungen an den Gelenk- und Gehäuseteilen geölt. Von 1,5 bis 3 Umdrehungen mit einem Schwung-Geben ist sie immernoch meilenweit entfernt. Ich (kein Bürohengst sondern Handarbeiter) muss schon etwas Kraft aufwenden, um sie überhaupt zu bewegen.

"Inch" schrieb: Bevor ich auch nur eine Schraube an der Maschine (ver)drehen würde,sollte sie erstmal eine ausgiebige Wärme/WD40/Petroleum-Kur erhalten.
Ist sie dann immer noch zu fest,würde ich zuerst die Armwelle über die Königswelle abkoppeln,um zu sehen,ob es oben,oder unten klemmt. Und dann Stück für Stück mit Sinn weiter suchen.

Die WD40-Kur steht zwar noch aus. Aber trotzdem möchte ich nach der Arm- und Königswelle fragen. Meine Bedienngsanleitung geht nicht so tief. Ich nehme an, dass ich dafür die Maschine umklappen muss und die von unten im "Turm" sichtbare Mechanik trennen muss.

Ist die Remontage für einen mäßig feinmechanisch begabten Forstwirt möglich? Oder sollte ich sie besser dafür weggeben?

Nochmals Danke für Eure Hinweise.
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js_hsm
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Re: Gebrauchte Pfaff 335 oder 345, worauf achten

#30 Beitrag von js_hsm »

Wenn man planmässig vorgeht ...
.. bei Neuland mache ich vor und nach jedem Arbeits-/Demontageschritt ein Photo um den Zusammenbau bei Unklarheiten exakt so machen kann.

Gruß, Achim
Der Maschinen(um)bauer
Adler 30,48,67,68,69 Pfaff 130,141,142,145,335,1222, Typical GC20606-18, Sailrite 9" Clone und.....
https://youtube.com/@Special_Solutions
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