Neu aus Sachsen-Anhalt

[mari]

Hallo in die große Runde,
möchte mich als Wiedereinsteigerin Ü65 so ein bischen kundig machen, Euer Wissen dankbar nutzen und das alte Hobby Nähen wieder in Angriff nehmen. Das letzte Mal ist schon bestimmt über 30 Jahre mit geliehener Maschine her...

Hab auch gleich mal eine Frage bezüglich welche Maschine für mich geeignet wäre:

Möchte gern Leder nähen als Bekleidung und suche dafür eine geeignete Maschine, die auch ohne zu murren, Jeans in Dreifachlage oder andere robuste Textilien nähen kann.

Muss keine Stickprogramme oder so haben, sondern einfach zu bedienen sein und auch einfach zu reparieren.

Wer kann mich beraten oder hat vielleicht ein gebrauchtes "Schätzchen" abzugeben?

Liebe Grüße aus der südlichen Altmark
Mari

[js_hsm]

Hallo und herzlich willkommen (den Rest schreibt Dieter noch )

Eigentlich alle älteren Maschinen mit einem Gewicht > 13kg schaffen das.
Ob es die alten Singer 216G 316G oder Pfaff 230, 260 (! evtl verharzter ZZ Steller) oder Husquarna oder Anker RZ oder... sind kannst Du nach Preis und Verfügbarkeit entscheiden.
Auch die alten Importmaschinen Privileg, Neckermann sind gar nicht schlecht.
Nur Finger weg von Maschinen mit Reibradantrieb (Pfaff 8x,9x etz.)

Wenn Du eine Maschine ins Auge gefasst hast poste das hier im Forum und frag nach Erfahrungen.

Gruß, Achim

[claude]

Für Deine Bedürfnisse sind eigentlich alle Haushalts-Nähmaschinen aus den 50er und 60er Jahre geeignet.

Was sollte eine Nähmaschine können? Geradstich, Zickzack, vorwärts und rückwärts. Fertig. Vollmetall, Gewicht nicht unter 13kg, möglichst keine Kunststoff-Zahnräder. Baujahr nicht nach 1970 (der Übergang von erstklassiger Qualität zu zügig verschleißendem Schund ist fließend).

Exzellentes Nachschlagewerk zum Thema:

https://www.naehmaschinenverzeichnis.de ... maschinen/

Solche Maschinen findet man in Anzeigenportalen zu Preisen zwischen 0 und 50 €, fix und fertig gewartet beim Händler ist es dann etwas teurer.
Damit hat man eine robuster Maschine, die einfach funktioniert und bei Bedarf auch durch einige Lagen Jeans oder zwei Lagen Feuerwehrschlauch ballert, ohne hinterher kaputt zu sein.

In meinem Bestand habe ich keine Maschine, die jünger wäre als 60 Jahre und es ist eine helle Freude, mit solchen Klassikern aus dem goldenen Zeitalter des Nähmaschinenbaus zu nähen. Selbst meine über 120 Jahre alte Schwingschiffchen-Maschine mit Tretwippe näht auch heute noch ganz leise einen perfekten Geradstich.

[gelöschter User N]

Hallo Mari,
wenn Du aus Sachsen Anhalt kommst - es hat dort viele wunderbare mechanisch sehr gute Maschinen (Textima, Veritas, Naumann Altenburg usw) gegeben, die der Kollege nicht erwähnte. Ich halte die Maschinen aus der ehemaligen - ab spätestens 1970 - für robuster als die West Ware. Außerdem sind mit den Ost Maschinen keine Ersatzteil Engpässe zu erwarten.
Es sollte also eine solide Zickzack Maschine sein, mit Motor? In Schrank oder Tisch eingebaut ?

Ich würde sagen, Du durchstöberst die Anzeigenportale und falls Du fragen zu den Maschinen hast, wird sich hier bestimmt jemand melden und alle Fragen beantworten.

[mari]

Vielen Dank für die Antworten,
besonders entscheidend war für mich der Hinweis "Finger weg"...das ist für Laien Gold, bzw. Geld wert.
Ja, mehr als Geradeaus und Zickzack muss so ein Arbeitspferd nicht können und ich könnte mir sogar eine Tretmaschine vorstellen, die alten sind ja wunderschön. Aber was mach ich, wenn das Ding nicht mehr so will...gibt es in der Magdeburger Ecke jemanden, der auch solche alten Schätzchen reparieren könnte?

[gelöschter User N]

.gibt es in der Magdeburger Ecke jemanden, der auch solche alten Schätzchen reparieren könnte?

bei der Menge Forenmitgliedern wird sich jemand in Deiner Ecke finden. Außerdem - wenn Du Die eine Maschine (West vor 1970) Ost vor 1990 besorgst oder kaufst, dann brauchst Du in de Regel nicht reparieren sondern nur Pflegen. .
Etwas Pflege reicht und wer etwas pflegen kann, der kann auch etwas reparieren. Lies dir die ganzen Hilfe Threads durch was die Näher zu leisten imstande sind.

Dieses Forum ist nicht kommerziell - im Gegensatz zu vielen anderen Foren, die ums nähen gehen. Dort lesen die Herstellerfirmen alle mit - hier vielleicht auch, aber sie schreiben nicht und beeinflussen nicht. Das kann man merken, denn hier darfst Du schreiben, dass eine Nähmaschine neuerer Bauart wohl nicht mehr 40 Jahre lang durch dick und dünn nähen kann. (was meiner Meinung nach stimmt)

Also, aus alle dem geht hervor, dass die Anschaffung einer alte Nähmaschine eine sehr gute Investition sein wird und die Grundlage für eine lange und treue Freundschaft sein wird. Besonders freut mich, dass Du mit Fußwippe nähen willst. Dadurch wird sich sie Lebensqualität in Deinem Haus erheblich verbessern.

[duesenberg]

Hallo,

in Magdeburg gibt es diese Firma: https://www.naehmaschinen-lueders.de/in ... icle_id=58
Ich kenne sie nicht. Das Foto zeigt den (älteren) Experten beider Reparatur einer Veritas. Macht erstmal keinen schlechten Eindruck. Du kannst ja mal gucken/ anfragen und dann Deine Erfahrungen berichten. Am Besten in einer extra Rubrik, damit andere Sucher das Thema finden.

Viele Grüße
Klaus

[dieter kohl]

-lich im Forum

wir freuen uns auf einen regen Austausch mit dir

für Fragen zu deinen Maschinen bitte immer jeweils ein neues Thema eröffnen,
am besten gleich mit Fotos

Bilder bitte als Anhang hochladen
verlinktes verschwindet meistens nach kurzer Zeit und macht damit das Thema unbrauchbar

[claude]

Wie Nopi bereits anmerkte, um Reparaturbedarf würde ich mir keine Sorgen machen.

Wenn man sich hier Wiederinbetriebnahme-Berichte durchliest, wirst Du feststellen, daß mehr als Petroleum, Wärme und Geduld selten nötig sind. Dazu kommt dann eventuell noch eine Justierung des Greifers, wenn die Maschine vorher einen Fadenschlag bei Vollgas hatte.

Für weitverbreitete Modelle, wie etwa die Pfaffen 130, 230, 260 und deren Freiarm-Varianten gibt es Mechanikerhandbücher hier im Forum und es werden auch noch "Verschleißteile" wie Stichplatten oder Spulenkapseln in Fernost zu erträglichen Preisen hergestellt.

Wenn Du Dich für einen schönen Vollmetall-Klassiker aus dem Osten entscheidest, wie etwa die Altenburg Klasse 50 (absolut null Plastik, sogar Zickzack- und Stichweitensteller sind aus Stahl), dann ist eine zweite, baugleiche Maschine ein bewährter Weg, um an Ersatzteile zu kommen.

Da die Erben mit Omis Nähmaschine oft nichts anfangen können, gibt es ein deutliches Überangebot an Nähmaschinen-Klassikern in Anzeigenportalen wie ebay-kleinanzeigen. Dort bekommst Du die tollsten Maschinen oft geschenkt oder für sehr wenig Geld.