230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

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Hosenkürzer
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230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#1 Beitrag von Hosenkürzer »

Liebe NähmaschinenfreundInnen,

nachdem sie ein paar Monate warten musste, habe ich gestern meine 230 mit Petroleum durchgepinselt,
geölt und in den Schrank eingebaut.

Da die Maschine schon bei der Übernahme eigentlich in sehr gutem und (fast) nähbereitem Zustand war, hat sie auf Anhieb funktioniert. Auch die Zierstichautomatik funktioniert tadellos, jedenfalls soweit ich das nach einer ersten kurzen Kontrolle feststellen konnte.
Es ist auch einiges an Zubehör dabei, von der legendären Stichmusterscheibe leider nur ein ganz kleines Bruchstück.
DSCN1609.jpg
DSCN1611.jpg
DSCN1613.jpg
DSCN1618.jpg
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Hosenkürzer
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230 Automatic in Betrieb genommen - endlich Fts.

#2 Beitrag von Hosenkürzer »

Den Riemen habe ich aus Resten zusammengeflickt (mit Zahnseide zusammengenäht, darüber zur Verstärkung ein Stück Schrumpfschlauch).
DSCN1615.jpg
DSCN1616.jpg
Das habe ich von 3 (DREI) Unterfadenspulen abgerollt bzw. abgeschnitten:
DSCN1624.jpg
Wieviel hat eigentlich so eine 230 im Jahr 1960 gekostet?

Heutzutage wäre so ein Stück Präzisionsarbeit als Haushaltsnähmaschine unbezahlbar.

lG Helmut
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Klaus aus A
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#3 Beitrag von Klaus aus A »

Hallo Helmut,

ich sag jetzt mal nicht "schöne Maschine" sondern "gute Maschine".
Sieht aus wie neu!

Daß auf die Spulen manchmal 5 und mehr Farben aufgewickelt sind, ist meiner Meinung nach ein gutes Zeichen.
Die Maschinen wurde so gut wie nie benutzt, und wenn dann nur für kleine Reparaturen. Von exzessiver Nutzung oder Verschleiß kann da keine Rede sein. Ich hatte das gerade bei meinem Dürrkopp- Spielzeug auch. Manchmal nur zwei Meter Stücke, aber fünf unterschiedliche Farben.

Ich glaube, daß diese Maschinen unglaublich teuer waren, gemessen an der Kaufkraft. Um so mehr wundert man sich dann warum sie nicht genutzt wurden. Ich würde nichts sagen wenn sie unbedienbar wären wie teils heutige Computermaschinen. Aber diese sind leicht durchschaubar und meistens angenehm zu bedienen.

Hast Du gut gekauft!!

Grüße
Klaus
Pfaff 260, 130-6, 30, 31, 11, K, A(B), ADLER 67-73, Dürkopp 207-5, Singer 15-1 (IF), 15-30, 15-D88, 18-2, 66, 206, Mundlos 77, Phönix "F", Anker MMZ

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Kauz
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#4 Beitrag von Kauz »

Rein von der Obtik muss ich sagen gefallen mir von den "moderneren" (nach 1945) die Pfaff 230 Familie noch mit am meisten. Da gibt es deutlich hässlichere.

Ganz Grob ist das auch der Grund warum ich mir mal noch eine Veritas 8014/2 zugelegt hab, obwohl meine erste Maschine eine Veritas 8014/22 (das Nachfolgemodell mit der gleichen Ausstattung). Die einzige Pfaff die bis jetzt habe ist eine 130, einfach weil ich die Optik der 130 wenn möglich immer noch einer Maschine mit dem gleichen Funktionsumfang vorziehe.

Aber deine 230 mit dem Hammerschlaggrau find ich echt nicht hässlich.

Hosenkürzer
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#5 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Kauz,

Du hast völlig recht, die 130 ist vom ästhetischen Gesichtspunkt wesentlich ansprechender.
Richtig hässlich ist die 230 natürlich auch nicht, die ist eben Anfang 60er Jahre Design und gar nicht
mal schlechtes. Sie hat halt diese Zierstiche - die kann meine 130 ohne Coffee-Grinder eben nicht.

lG Helmut

Hosenkürzer
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#6 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Klaus,
Hast Du gut gekauft!!
ja, ich bin zufrieden. Wenn ich den Eindruck einer gepflegten (oder zumindest nicht verkommenen) Maschine habe, und der Verkäufer einen vernünftigen Preis fordert, feilsche ich nicht wegen ein paar Kröten herum.

Wie sie fertig eingebaut und flüchtig ausprobiert war, habe ich mich gleich mit der 130 beschäftigt.
Mit der gibt es jetzt leider ein Problem, wie Du vielleicht gelesen hast, und jetzt muß sie warten,
bis ich wieder Zeit habe. Dazwischen werde ich mich in Wien mit meinen anderen Patienten beschäftigen.

lG Helmut

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Klaus aus A
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#7 Beitrag von Klaus aus A »

Hallo Helmut,

es wäre mal interessant zu hören wie du die beiden Maschinen im Vergleich beurteilst.
Da Du offensichtlich auch mehr den Schwerpunkt auf die Technik legst als auf die Herstellung von Textilien, hast Du möglicherweise ähnliche Kriterien wie ich.

Ich habe auch eine 130 und eine 260 und finde beide Maschinen herausragend aber wie bei Pfaff üblich mit Defiziten im Abschluß beim konstruktiven Design (z.B.:Zugang zu den Spulenkapseln)

Eine Pfaff 130 muß man auf jeden Fall haben! (finde ich). Am Ende muß die superleicht und geschmeidig laufen, gemessen daran,,daß es schon eine der komplexeren Zickzack Maschinen ist.
Ich sag das nur weil ich hier schon einige zu früh aufgeben sehen habe.

Viel Spaß damit!

Grüße
Klaus

Ich finde es immer noch schade, daß Du damals die Pfaff 141 nicht bekommen hast.
Ich tendiere immer mehr zu so einem Ungetüm. Man hört aber in den Foren nicht viel von der 141.
Seit ich meine 114 habe, neige ich zu solchen Monstern. Das ist wie wenn Du mit einer alten Dampfwalze rumfahren würdest.
Ich versuche gerade mein erstes Video mit der 114 zu fabrizieren.
Pfaff 260, 130-6, 30, 31, 11, K, A(B), ADLER 67-73, Dürkopp 207-5, Singer 15-1 (IF), 15-30, 15-D88, 18-2, 66, 206, Mundlos 77, Phönix "F", Anker MMZ

Hosenkürzer
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#8 Beitrag von Hosenkürzer »

Hallo Klaus,

danke für Dein Mitgefühl wegen der 141. Ich habe diese Niederlage schon verschmerzt und bin eigentlich jetzt ganz froh darüber, daß ich mir nicht noch ein Monstrum aufgehalst habe, da ich platzmäßig meine absolute Grenze bereits annähernd erreicht habe.

Mit dem Leichtlauf der 130 bin ich noch nicht zufrieden. Sie hat zwar keinen bestimmten Punkt, an dem sie hakelt, aber alles in allem läuft sie nicht so leicht und geschmeidig, wie ich es z.B. von der Singer 206 (deren Tisch ich noch sanieren muß) kenne. Die 206 ist ja von den Features her mit der 130 vergleichbar. Auch meine Pfaff 230 läuft deutlich leichter.

Ich habe gestern noch einmal alle Lagerstellen mit Kriechöl eingesprüht, das darf jetzt ein paar Wochen ziehen, bis ich wieder für sie Zeit habe. Ich glaube fast, die Toleranzen bei Pfaff sind so eng, daß es eine Zeit dauert, bis sich das verharzte Öl in den Lagerstellen oder in den 2 Zahnradpaaren gelöst hat. Die Zahnräder meiner 130 sind übrigens alle aus Metall, ich habe ja irgendwo gelesen, bei manchen Exemplaren sei ein Greiferzahnrad aus Kunststoff.
Bei meiner ist das Antriebsrad auf der Welle aus Messing, das angetriebene aus Stahl.
Das Tellerzahnrad für den ZZ-Exzenter ist glaube ich aus Guss (sehr schwer zugänglich).

Jedenfalls möchte ich Zerlegungsorgien bei dieser Maschine wenn möglich vermeiden, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.

Auf Dein Video von der 114 bin ich schon sehr gespannt, glücklicherweise hast Du sie nicht aufgegeben!

lG Helmut

conny
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#9 Beitrag von conny »

Das beruhigt mich doch etwas, denn meine 130 läuft auch noch nicht so richtig leicht ... da werde ich auch nochmal einweichen müssen.
Gruß
Conny

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Naehman
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Re: 230 Automatic in Betrieb genommen - endlich

#10 Beitrag von Naehman »

Hosenkürzer hat geschrieben: Ich habe gestern noch einmal alle Lagerstellen mit Kriechöl eingesprüht, das darf jetzt ein paar Wochen ziehen,
Trotz der verkaufsfördernden Bezeichnung "Kriechöl": ich denke eher, die Bewegung zusammen mit dünnflüssigem, also altes Harz auflösenden Mineralöldestillat (WD40, Petroleum) bringt es, nicht die Zeit.
Das ist eigene Erfahrung sowohl mit Nähmaschinen, als auch mit Mikroskopen (Schwalbenschwanzführung, also x-Quadratzentimeter, gefettet und 60-80 Jahre lang so gestanden. Da kenne ich die Methode aus einem Zitat im Mikroskopie-forum.de: der Optiker setzt bei sowas den Lehrling dran, oben Sprüh-Öl drauf und dann das Ding, zunächst unter Anwendung erheblicher Kraft, ein paar Stunden lang rauf- und runterdrehen. Bei mir und einem alten schwarzen Zeiss hat's geklappt...

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