Du hast völlig recht. Aber Du machst mehr als ich mit Nähmaschinen, und Du hast laut Profil die bessere Ausbildung dazu - ich habe mal ein Praktikum in der Lehrwerkstatt der Deutschen Rhodiaceta absolviert, habe später als Verdrahter in einer Schaltgerätefabrik gearbeitet und noch später ein paar kaufmännische Abschlüsse erworben.
Also neige ich dazu, vom Auseinandernehmen möglichst die Pfoten zu lassen, bei Sachen, bei denen ich nicht so sicher bin, daß ich sie wieder zusammenkriege

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Nötig war's bei dem berühmten Stichsteller einer meiner beiden Pfaff 230 - da ging nichts mehr loszubrechen, es sei denn mit Gewalt. Alles andere bei Nähmaschinen habe ich auf die beschriebene Weise behandelt, durchspülen und bewegen, bis sie wieder leichtgängig sind, und Öl nachziehen lassen. (Zugegeben habe ich bei praktisch allen Nähmaschinen dann auch die Auskuppelung für das Bespulen der Unterfadenspule auseinandernehmen müssen, teils mit Gewalt, und dort den Schmodder mit Schleifpaste wegpolieren).
Die Methode habe ich ungefähr ein Leben früher in der Mikroskop-Szene gehört: "Den Lehrling WD40 reinträufeln lassen und ihn dazu vergattern, den Trieb einen ganzen Nachmittag rauf und runter zu drehen" ;) . Mikroskope haben eine Schwalbenschwanzführung, wo etliche Kubikzentimeter Fläche ohne jedes Spiel aufeinander gleiten und oft in irgend welchen Instituten oder z.B. im Nachlass eines Fleischbeschauers gammeln, sodass auch sie durch verharztes Fett festgehen können. Und siehe da, ein Nähmaschinenfachmann riet in einer CD mit einer unbezahlbaren Reparaturanleitung für die V****** maschinen zu praktisch demselben Verfahren.
Nicht nötig war eigentlich das Auseinandernehmen am Zickzack-Mechanismus einer Pfaff 295 (war aber meine erste wirklich bis in's einzelne zu überholende Maschine, da teils innen rostig, mit Fadeneinschlag und so weiter). Da war so eine harmlos aussehende Schraube in einem Langloch, die ich aus Neugierde losdrehte und es stellte sich heraus, dass die Maschine dann in mehreren Zyklen, also immer diese Schraube und eine nachfolgende verstellen, bis die Funktion wieder da war, neu justiert werden musste.