Pfaff hobbylock 799 / Motor UUS 410

[sputnik]

Bei einer sehr langwierigen Reparatur meiner Pfaff Hobbylock 799 war ich mit einigen elektrischen Problemen konfrontiert.
Ich habe die Maschine vor einigen Wochen um 60,- gekauft. Es war die verdreckteste Maschine welche ich jemals gesehen habe.
Eine Ausfühliche Beschreibung de Maschine folgt in einem anderen Thread, ich will hier nur auf die elektrischen Probleme hinweisen.

Bei ersten Ausprobieren stotterte der Motor ...
also erst ein wenig Dreck aus der Maschine entfernt um den Motor zu finden ...

Motor UUS410.jpg

Das erste Problem war der Drucktasten Einschalter ... nach dem zerlegen sah ich das die Kontakte in dem Schalter abgebrannt waren, was sich durch austauschen der Schliesser- mit den Öffnerkontakten beheben lies.

Das zweite Problem war das eine der Kohlebürsten (4mm x 4mm) nur mehr weniger als 1mm lang war (eine etwas grössere angepasst und eingebaut).

Motorkohlen.jpg

Das dritte Problem waren die Sicherheitsschalter in der Bodenplatte die erst nach gründlicher Reinigung wieder funktionierten.
(Zum testen kann der Stecker vom Motor zu den Sichheitsschaltern überbrückt werden)

Das vierte Problem war der Mikroschalter im Pedal den ich austauschen musste.

Das fünfte Problem waren die verklebten Motorlager welche sich durch reinigen und ölen wieder reaktivieren liessen.
(Der Motor kam auch ausgebaut nicht auf seine normale Drehzahl).

Das sechste Problem war eindeutig dem Pedal zuzuordnen ...
- zuerst die Widerstandsbahn gereinigt was eine deutliche Verbesserung brachte
- dann den Federbügel der Schleifkontakts so gebogen das er neben der alten Spur läuft was keinerlei Verbesserung brachte
- die Feder, den Lagerbolzen und die Kontaktfeder auf der Leiterplatte gereinigt was eine minimale Verbesserung brachte .....
und nach längerem Überlegen einen Draht von der Leiterplatte zur Feder eingelötet.

Pedal.jpg

Bei den unzähligen Demontagen habe ich auch wegen extrem lauten knarrenden Geräuschen die Riemenscheiben und den Riemen gereinigt, den Riemen mit Heissluft wieder geschmeidiger gemacht und die Laufflächen ganz minimal mit Silikonfett (Molykote 111) eingefettet und den Riemen korrekt gespannt (sonst beginnt er zu flattern). Jetzt läuft der Antrieb fast geräuschlos.

Vor dem Zusammenbauen auch die Pedalfüsse mit Heissluft elastischer und weniger rutschig gemacht.

Fussgrill.jpg

Jetzt läuft die Maschine recht gut ... mal sehen wann der nächste Fehler auftritt.

Grüsse vom Sputnik

[lunetta]

Cool!

Ich habe grade eine alte bernette 134 DL auf dem Tisch, und die könnte deiner in puncto Dreck und Flusenwolle innen drin Konkurrenz machen:)
Da könnte man einen Teppich draus machen.
Meine ist aber auch noch schwergängig, vor allem die Drehschalter sitzen komplett fest.
Ich geh dann mal weiter wärme und putzen.

[TOM_MUE]

Hallo Sputnik,

danke für den ausführlichen Bericht. Ich habe Herr gerade selbst den UUS2102 auf der Werbank. Wie hat denn bei dir der Anker ausgeschaut? Den Anker bei meinem Motor muss ich abdrehen. Ich habe schon viele Motoren überholt. So einen Einschliff habe ich vorher noch nie gesehen. Man kommt auch kaum an den kleinen, blauen Kondensator ran. Hast du mal herausgefunden welche Kapazität die mitbringen sollten? Bei dem hier auf meinem Tisch, kann man Nix mehr erkennen. Da kann man mal sehen wie schlecht die Qualität bei den Chinamotoren (METRO) sein kann:

IMG_2441.jpeg

VG, TOM_MUE

[uu4y]

wie bitte Tom ?
DEN willst du noch abdrehen... ?
so weit innen wären die Segmente mittlerweile einiges zu schmal
somit würden doch schon dadurch die -viel zu breiten- Kohlebürsten einen teilweisen Kurzschluss, also gigantisches Bürstenfeuer -verbunden mit extrem hohen Abbrand und starkem Leistungsverlust- erzeugen...

[sputnik]

Zu meinem Erstaunen sieht der gesamte Anker und vor allem der Kollektor absolut neuwertig aus.

Die ganze Maschine scheint eine seltsame Geschichte hinter sich zu haben. Ich werde Euch noch ausführlicher darüber berichten.
Ich habe sie nur voerst einmal schnell ausprobieren und grundlegend reinigen wollen damit man auf den Photos auch etwas erkennen kann.
Das "schnell ausprobieren" hat sich dank der zahlreichen Fehler und damit verbundenem wiederholten Demontieren und wieder Zusammenbauen auf mehrere Wochen ausgedehnt. Deshalb hier die schnelle Version der elektrischen Probleme bevor ich die Hälfte wieder vergessen habe.

[TOM_MUE]

wie bitte Tom ?
DEN willst du noch abdrehen... ?
so weit innen wären die Segmente mittlerweile einiges zu schmal
somit würden doch schon dadurch die -viel zu breiten- Kohlebürsten einen teilweisen Kurzschluss, also gigantisches Bürstenfeuer -verbunden mit extrem hohen Abbrand und starkem Leistungsverlust- erzeugen...

… das beurteile ich wenn ich den Anker abgedreht habe und der Probelauf durch ist. Das schaut auf dem Foto schlimmer aus, als es ist. Ich bin kein Fan des Ratens. Der Unterschied vom originalen Durchmesser mit 21,8 mm zu 21,1 mm, auf die ich den Anker runterdrehen muss, ist aus meiner Sicht absolut vertretbar. Eine Messung auf Kurzschlüsse wird aber definitiv stattfinden. (da ist Beruhigungstee drin )

VG, TOM_MUE

[dieter kohl]

Hallo Sputnik,

danke für den ausführlichen Bericht. Ich habe hier gerade selbst den UUS2102 auf der Werkbank. Wie hat denn bei dir der Anker ausgeschaut? Den Anker bei meinem Motor muss ich abdrehen. Ich habe schon viele Motoren überholt. So einen Einschliff habe ich vorher noch nie gesehen. Man kommt auch kaum an den kleinen, blauen Kondensator ran. Hast du mal herausgefunden welche Kapazität die mitbringen sollten? Bei dem hier auf meinem Tisch, kann man Nix mehr erkennen. Da kann man mal sehen wie schlecht die Qualität bei den Chinamotoren (METRO) sein kann:

IMG_2441.jpeg

VG, TOM_MUE

solchen Einschliff kann ich nur damit erklären, daß der Motor über längere Zeit ohne Kohlen auf der Stahlfeder betrieben wurde

das ist aber dann falsche Benutzung

[TOM_MUE]

Hallo Sputnik,

danke für den ausführlichen Bericht. Ich habe hier gerade selbst den UUS2102 auf der Werkbank. Wie hat denn bei dir der Anker ausgeschaut? Den Anker bei meinem Motor muss ich abdrehen. Ich habe schon viele Motoren überholt. So einen Einschliff habe ich vorher noch nie gesehen. Man kommt auch kaum an den kleinen, blauen Kondensator ran. Hast du mal herausgefunden welche Kapazität die mitbringen sollten? Bei dem hier auf meinem Tisch, kann man Nix mehr erkennen. Da kann man mal sehen wie schlecht die Qualität bei den Chinamotoren (METRO) sein kann:

IMG_2441.jpeg

VG, TOM_MUE

solchen Einschliff kann ich nur damit erklären, daß der Motor über längere Zeit ohne Kohlen auf der Stahlfeder betrieben wurde

das ist aber dann falsche Benutzung

… ich kann mir das auch nicht erklären. Mal sehen ob ich ihn retten kann. Ein Versuch zum Erfahrung sammeln ist es mir wert.

VG, TOM_MUE

[uu4y]

bin gespannt...

[TOM_MUE]

Servus zusammen,

Schritt eins ist erfolgreich abgeschlossen. Ein kleine Minirille habe ich noch stehen lassen. So bleibt mehr vom Material stehen. Ich denke das sollte kein Problem darstellen.

Die Widerstandsmessung waren gleichmäßig. Durchgängig 21,5 Ohm. Keine Schwankungen.
Die passenden Kohlebürsten sind noch unterwegs. Der Lauftest steht also noch aus. Den X2 Kondensator auf der Motorplatine musste ich auch wechseln.

IMG_2451.jpeg

Hier kann man gut sehen, das genügend Material noch vorhanden ist.

IMG_2453.jpeg

VG, TOM_MUE