Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen soll ich den "Restaurationsprozess" meiner 138 zeigen.
War von meiner Seite aus so nicht geplant, deshalb fehlen von den Anfängen ein paar Bilder. Aber eine verstaubte, verklebte, schwarze Nähmaschine kann sich hier wohl jeder vorstellen.

Die Maschine hab ich in EbayKleinanzeigen gefunden, schlummerte nachweislich 20 Jahre lang in einem Keller. Vorher war sie im Besitz eines Herrenschneiders, der sie mit in seine Rente genommen hatte, leider aber nicht mehr viel Spaß an ihr hatte.
In der Anzeige war nur ein verschwommenes Bild und als "Nähmaschine, alt, Vintage" beschrieben. Für 40,-€ wurde sie mein.

Holztisch mit durch Klebefolie verunstalteter Oberfläche, ein bisschen Zubehör, Anleitung und leider so viel Schwergang, das der Riemen beim Treten durchrutschte.
Und der Lack unter dem Arm war so rissig, das alles an Stoff einfach hängen blieb...
Also Ziele gesetzt, es soll für mich eine Gebrauchsmaschine werden.
- Lack instandsetzen
- motorisieren
- schwergängigkeit beseitigen
Erst mal hab ich alles mit WD40 geflutet, dann lief sie schon ein wenig besser und vor allem sind somit die meisten Schrauben wieder aufgegangen.
Somit konnte ich alles demontieren und zum lackieren vorbereiten:
Alles soweit abgebaut und abgeklebt.

Wichtig war mir das kein Schleifstaub in die Mechanik kommt!
Für die größeren Bohrungen habe ich Stopfen aus Balsa geschnitzt. Das ist so weich, das es sich den Bohrungen gut anpasst.
Und für die kleineren Zahnstocher mit Kreppband aufgefüttert. Wobei hier auf dem Bild eigentlich noch ein paar Löcher zuviel zugestopstelt sind. Ich hab dann wirklich nur die Ölbohrungen zugemacht. Alles, was sowieso nach unten offen ist, blieb auch offen.

Das ist der Grund für die Lackierung:

Und das mit der Grund, warum ich mit Hammerschlag streiche und nicht lackiere:

Die Frässpuren sind einfach zu grob. Das alles spachteln, nein Danke!
Geschliffen habe ich nur von Hand mit 80er Schleifleinen.
Zuerst löst sich der Klarlack, der ist sehr zäh, dauert ein bisschen. Und dann kommt eine recht dicke Schicht schwarzer Lack. Der ist sehr weich, lässt sich sehr gut beschleifen. Den Klarlack habe ich überall abgeschliffen. Erschreckend war, das auch an Stellen, die eigentlich völlig intakt waren, der Lack nach ein paar mal drüberschleifen ordentlich abgebröselt ist.
Morgen geht's weiter!
