ein Versuch noch, nachdem ich gerade einen halben Roman zur Vorstellung geschrieben habe und es mir den dann beim Hochladen der Bilder gelöscht hat. Werde das hier speichern, hochladen und dann erst Bilder hochladen!
Nachdem ich hier schon lange "stumm" mitlese und mich freue, daß ich nicht die einzig Verrückte bin, halte ich die Zeit gekommen, mich auch mal vorzustellen.
Als berufstätige Mama bin ich eigentlich ausgelastet genug und habe wenig Zeit für Hobbies. Aber nicht ich suche die Nähmaschinen, die Nähmaschinen finden mich!
Angefangen hat es als Teenager - ich war eher klein und zierlich gebaut und hatte noch nie etwas übrig für Kleidung von der Stange. Da kam die alte Pfaff 362 aus der Erbmasse der Großtanten mütterlicherseits wie gerufen. Meine Mutter ließ mir freie Hand mit dem Ding und wir, die graue Lady und ich, fanden so langsam eine gemeinsame Arbeitsebene. Wenn sie Öl wollte, zickte sie halt und die Fadenspannung stimmte nicht mehr. Bis ich das kapiert hatte! Sie ist mir heute noch die liebste und meine "Gebrauchsnähmaschine". Auch wenn die moderneren Teile toll sind, ich würde meine niemals hergeben!
Die Mutter eines Schulfreundes mit dem Namen eines bekannten amerikanischen Herstellers fixte mich für die alten schwarzen Teile mit Trettischchen an. Seitdem wollte ich entweder besagten Freund heiraten um so eine als Mitgift zu bekommen oder anderweitig eine erwerben. Da der Freund dann auch auf Männer stand, freute ich mich als Studentin über den Aushang im Supermarkt: Alte Singer-Nähmaschine zu verschenken. Frau S. wohnte zwar in einem Schränkchen und war zusätzlich mit Tretmotor aufgerüstet worden, aber es war sehr praktisch, eine zweite Maschine im Haushalt zu haben, falls Frau P. mal wieder streikte. Und Frau S. brachte viel Zubehör von ihrer Vorbesitzerin mit. Ich bin noch heute begeistert vom Ordnungssinn dieser alten Dame! Die Ersatzknöpfe für jedes Kleid in einem beschrifteten Papiertütchen... so sparte ich mir als Studentin manchen Weg zum und manchen Euro im Kurzwarenladen.
Jahre später versuchte mein späterer Mann, Platz in dem Haus zu schaffen, das er von seiner Oma geerbt hatte. So trug er mir die alte Singer mit Tisch und Haube seiner Oma zu mir nach Hause (er behauptet immer noch, er hätte damals schon geahnt, daß sie wieder zurückziehen würde - und tatsächlich, ein paar Jahre zogen die Pfaff und die beiden Singers in sein Haus.
Bald darauf wollte mein Schwiegervater Platz in seinem Haus schaffen und bot mir die Pfaff 362 seiner verstorbenen Frau an. Wie konnte ich da nein sagen? Hätte ich etwa sagen sollen, danke, genau so eine habe ich schon? Nein, ich freute mich natürlich über die "Zwillingsschwester"!
Dann kam eine traurige Geschäftsauflösung in der Verwandtschaft. Mit daran glauben mußte auch die alte Schneiderei. Und ich erbte eine Pfaff 138 (grau, mit Anbaumotor), eine Phoenix Industriemaschine zum Treten sowie das Kuriosum meiner Sammlung, eine Pfaff Mauser Blindstichmaschine (hat ne Weile gedauert bis ich verstanden habe, was das ist) sowie einen Pfaff Nähtisch ohne Maschine. Zu dem Zeitpunkt habe ich angefangen, hier im Forum mitzulesen und mich zu freuen, daß ich nicht alleine meschugge war.
Nun folgte mein einziger Kauf - angestachelt durch dieses Forum bildete ich mir eine Pfaff 30 für den verwaisten Tisch ein. Laut ebay-Verkäufer war sie top in Schuß, und leider habe ich mir die Bilder nur auf dem Handy, nicht am großen Bildschirm angeschaut. Ähem. Wieder was gelernt. Aber sie war günstig! Natürlich paßte sie auch nicht in den Tisch, die Aussparung war zu groß. Also wurde Schwiegervater beauftragt, eine Platte für die Aussparung im Tisch anzufertigen, damit die "Gebrauchsmaschine" Pfaff 362 stilecht darauf residieren kann.
Ich hatte gemeint, unsere Familienplanung was Nähmaschinen angeht, sei abgeschlossen, doch am Wochenende fuhr mein Mann mit einem vollen Anhänger zum Sperrmüll und brachte auf demselben Anhänger eine Singer Tischnähmaschine (zum einklappen) von 1904 mit, auch wieder mit wahnsinnig viel Nähzubehör. Es gibt tatsächlich Leute, die sowas wegschmeißen wollen!
Zum Glück hat auch mein Mann ein Faible für das, was andere Schrott nennen und versteht, wie ich da ticke. Maschine Nr. 9 darf nun also in seinem Arbeitszimmer stehen, weil bei mir oben kein Platz mehr ist

Ich werde sicher bald in den entsprechenden Unterforen von mir hören lassen! Bis dahin herzliche Grüße aus dem Süden!