mahlekolben hat geschrieben: ↑Sonntag 13. Dezember 2020, 23:00
KLGO hat geschrieben: ↑Sonntag 13. Dezember 2020, 20:25Es geht um die Restaurierung und nicht um die Teilausbesserung oder dem Polieren des matten Lackes. Die Maschine wird gestrahlt und dann neu lackiert. Ist das ein Emaillelack und wird eingebrannt?
Tach Klaus!
Das mit dem Restaurieren... ich sehe es etwas differnzierter, wenn es um das Stichwort "Restauration" geht.
Mit einer Restauration wird nach aktuellem Zeitgeist (der sich auch ständig ändert!) versucht, einen derzeitigen Zustand zu erhalten und zu konservieren, während man auch hingeht, Reparaturen, Ergänzungen und Vervollständigungen als solche erkennbar und rückbaubar zu gestalten.
Mit "Sandstrahlen", "Grundieren" und dem "Auftragen eines neuen Lacks" erhältst Du keinesfalls eine Maschine, die ob ihres Alters und ihres Zustands als antik angesehen würde. Zumal es heutige Lacke damals nicht gab und die Lacke von damals heute nicht mehr erhältlich sind. Sprich' da mal mit Leuten, die sich mit der Restauration von alten Uhren oder alten LKW auseinandersetzen... die haben Probleme...
Du würdest eine alte Maschine abstrahlen und neu lackieren. Das hat - aus heutiger Sicht - nichts mit Restauration im eigentlichen Sinne zu tun.
Ich weiß, das ist ein Thema für sich... ein ganz spezielles sogar!
Mein Tipp: Bau' Dir die Maschine, so, wie Du sie leiden magst - oder wie sie dem Kunden nachher gefallen soll - und dann ist's gut.
Und: Für so viel Schreiberei ist doch bestimmt ein Bildchen drin, oder?
Hallo Michael !
vielen Dank für Deine Nachricht, die wirklich aus dem Rahmen fällt, und zwar positiv !
Du bist eines der wenigen Menschen, die sich mit dem Themas "Restaurieren" wiklich näher beschäftigt hat, und dabei spielt es keine Rolle, um was es geht, einen alten Bauernschrank, ein Auto oder eben Nähmaschine. Das Prinzip bleibt das Selbe. Ich selbst habe dazu auch meine Erfahrungen gemacht, bevor ich mir erlaubt habe, eine Meinung zu haben, zumal ich das mal beruflich machen wollte, allerdings nicht mit Nähmaschinen. Daher sind mir diese Fragestellungen, insbesondere bei Fahrzeugen nicht ganz fremd. Somit wäre auch die Frage nach dem Kunden beantwortet ; es gibt nur einen : mich, sonst niemanden, es sei denn, andere wollen an postiven Erfahrungen teilhaben, die ich dann auch gerne teilen werde, aber nicht die fertige Maschine dann. Soweit ist es aber auch noch nicht, denn fehlt das Objekt und daher gibt es auch noch keine Bilder. Sobald es beim Typ / Modell eine Entscheidung gibt, werde ich auch gerne Bilder zum Projekt einstellen.
Zurück zum Thema "Restaurieren" :
Ich gehöre nicht zu der Sorte von Menschen, die einen 30 Jahre alten VW Käfer vom Opa aus der Garage holen, diesen einigen Fahrzeugwäschen unterziehen, Öl und Benzin nachkippen, um sich dann mit dem "restaurierten" Stück auf irgendeinem Moto Magazin als Spezialist darzustellen. Mir geht es um Grundsätzliches, der Technik und der Funktion, was nicht das Gleiche ist. Ich halte mich dabei eher an den Grundgedanken des internationalen Museumsverbands, ICOM, welcher den Begriff der „Restaurierung“ mit allen Handlungen, der Wahrnehmung, Wertschätzung und das Verständnis für das Objekt beschreibt. Sehr allgemein also, aber vielleicht kommt da die DEUVET beim Thema Oldtimer (Fahrzeuge) schon eher auf den Punkt, nachdem eine Restaurierung wörtlich die Rückführung in einen ursprünglichen, originalen Zustand ist, wobei dies schon unterschieden werden muss, denn original ist so ein Teil nur einmal, wenn es die Werkshallen verlässt. Jedes Handanlegen, verändern, verbessern und gar Restaurieren selbst mit orig. Teilen und nach Werksmethoden ist höchstens orignial getreu, aber nicht mehr original. Dies macht sich dann auch im Preis eines solchen Objektes bemerkbar, ob nun Auto oder Nähmaschine, wobei echte Survivor weit seltener und daher auch wertvoller sind, als restaurierte Teile, die eben lediglich auf so einen oder ähnlichen Zustand zurück geführt worden sind, und wenn Teile z.B. zusammengeklebt oder etwa Emaillelack eingebrannt wurde, dürfte es meist mit der Rückführbarkeit vorbei sein, es sei denn, man schließt das Thema der Rekristalliesierung nicht aus. Selbst bei der beschriebenen zweiten Art der eher häufigeren Restaurierung gibt es kaum Spielraum für eine persönliche Note oder eben Geschmack. Wenn einem das Original, der angestrebte Urzustand nicht gefällt, sollte man von dem Thema die Finger lassen, und auch ehrlich sein, wenn man Verbesserungen hat einfließen lassen, die eher der Funktion gelten, als dem Aussehen. Verkratzte Maschinen mit Aufkleber vom Margarinehersteller des Frühstücksbrötchen gibt es genug. Arbeiten kann man damit wohl, aber das ist nicht mein Anliegen.
Ich freue mich auf jeden Gedanken -und auch Ideenaustausch hier und auch sonst wo, auch Meinungen sind immer zulässig, solange diese sachlich sind und dem Ziel dienen. Darauf freue ich mich.
Gruss
Klaus