Wally_88 hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. Juni 2021, 13:43
Also kann ich davon ausgehen, dass Kondensatoren sich auf ganz lange Frist (60 Jahre) NICHT irgendwie zersetzten, so wie es mit Plastik sein kann, das brüchig wird?
Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen.
Grundsätzlich bedeutet: es gibt Ausnahmen!
Was sind die Ausnahmen? der Begriff "Kondensator" ist ein Sammelbegriff für passive elektrische Bauteile, bei denen sich ein Potential (Ladung) an zwei gegenüberliegende Flächen aufbauen kann.
Damit sich dieses Potential
nicht ausgleicht, darf es "dazwischen" nicht elektrisch leitend sein. Das "dazwischen" heißt Dielektrikum und das Material des Die (dingsda) ist Namendsgebend für viele Kondensatoren. Elekrolyt k., Metallschichtk. , Folienk. Papierkondensatoren usw....
Je größer die Fläche desto größer
die Kapazität des Kondensators, der im englischen sogar electr.
capacitor heißt.
Die Kapazität wird in Farad gemessen.
Zurück zu den Ausnahmen: Es gibt unterschiedliche Isolationsstoffe zwischen den Platten des Kondensators.
Eine Bauform ist der Elektrolytkondensator und dieses Elektrolyt ist leider nicht so dauerhaft. Wenn Du irgendwo in Berichten von zerstörten Kondensatoren Bilder von braun schwarzer Flüssigkeit und köchelnde Geräusche "explodierende" Kondensatoren usw hörst liest siehst ... dann sind es in der Regel diese Elektrolyt Kondensatoren. Es gibt eine weitere Sorte von wenig dauerhaften Kondensatoren, das sind Tantal Kondensatoren. mit denen haben die Nähmaschinenleute allerdings in der Regel keinen Kontakt (höchstens auf den Platinen bei den programmierbaren modernen Maschinen)
siehe dazu auch
Sicherheit bei Entstör Kondensatoren
Wally_88 hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. Juni 2021, 13:43
Also, wenn die Kondensatoren nicht zum Einsatz kommen, bleiben dann wie sie sind, wie eine Schraube zum Beispiel, wenn sie nicht feucht gelagert wird ?
Ja, außer bei den Elektrolyt Dingern. Die sind wie unbenutzte Batterien die auslaufen können. Diese Kondensatoren (ElKos)
können durch lange Lagerung austrocknen und dann ... *puff* (siehe oben)
Wally_88 hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. Juni 2021, 13:43
Ich habe dann auch noch gelesen, dass sie Spannung heute etwas höher ist als damals und dass daher auch Probleme auftreten können, habe ich das richtig verstanden, dass man deswegen ausstecken soll?
Nein, dass ist nicht der eigentliche Grund. Siehe dazu Wikipedia
Klassifizierung - da steht, dass ein 150V Kondensator Y3 eine Impulsfestigkeit von 1200 Volt haben muss .
Aber es ist richtig, dass die Netzspannung sukzessive erhöht worden ist von Nominal (ehemalig 220 Volt auf Mittlerweile flächendeckend 235 bis 240 Volt. Dadurch ist die Grundspannung schon höher, was aber eigentlich kein großes Problem wäre ,,, wenn nicht die Impulsspitzen so stark zugenommen hätten.
Das eigentliche Problem heute sind meiner Meinung nach die zahlreichen Spannungsspitzen, die durch billige Schaltnetzteile entstehen. Schaltnetzteile sind wie "Spannungsschredder" die Netzspannung wird klein gehackt und dann etwas geglättet. Dadurch spart man Kupfer zum Bau eines Transformators und man hat keine Verluste im Leerlaufbetrieb. Handy Ladegeräte sind kleine Schaltnetzteile ...