Die bittere Realität...

Für ? Na für witzigen Kram, wieder den tierischen Ernst!
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det
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Re: Die bittere Realität...

#11 Beitrag von det »

Danke Fischkopp,
vielleicht sollten die niederrheinischen Bauern sich daran ein Beispiel nehmen.

Gruß
Detlef
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adler104
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Re: Die bittere Realität...

#12 Beitrag von adler104 »

Direktvermarktung macht Sinn, so schließt man Zwischenhandel aus, das ist auch gut so aber den Weg gehen halt nicht alle Landwirte. Würde alle diesen Weg gehen, würde es wieder regional ein Überangebot geben und die Preis würden wieder sinken. Du wirst auch nie die Mengen an Milch über Direktvermarktung absetzen können. Ich sage auch nicht, dass einige das Geld dafür bezahlen wollen und können man muss auch beachten, dass es Menschen in unserem Land gibt, die auf niedrige Preise angewiesen sind und sogar welche denen (leider) die Milch für 59 Cent zu teuer ist und sie sich bei der Tafel anstellen müssen.

Ich kann die Landwirte verstehen aber man muss such verstehen, das wenn zu viel Ware am Markt ist der Preis einfach sinkt. Oder kann sich jemand an leere Eier oder Milch Regale erinnern oder hat schon mal jemand gehört "Schwein ist für heute aus, das kommt Mittwoch erst wieder", ich nicht. Und wer weiß wie viel Mich usw. letztendlich vernichtet wird, weil das MHD um 1 Tag überschritten ist.

Meine Ex Freundin hat Joghurt nicht mehr gegessen, wenn er 1 Tag drüber war. Der kann manchmal auch locker 1 Woche drüber sein und ist problemlos genießbar. Gleiches gilt für Milch. Wenn ich bei mir in den Kühlschrank schaue steht da auch abgelaufene Milch drin, die aber noch genießbar ist. da muss man halt mal dran riechen oder probieren - wenns sauer riecht oder auf der Zunge prizelt ist sie nix mehr aber bis dahin ist alles gut. Wir sind einfach verwöhnt durch die ständige Verfügbarkeit von übermäßig viel Lebensmitteln.

Das Thema ist unglaublich komplex aber ich bin überzeugt, das einfach zu viele Lebensmittel produziert werden. Sei es Milch, Wurst, Fleisch Brot - es gibt von allem zu viel und es wird zu viel vernichtet. Würde man weniger produzieren, müsste man weniger vernichten und die Preis würden vermutlich kaum steigen (vielleicht würde es sogar billiger werden), weil weniger gelagert, transportiert, verpackt, entsorgt... werden muss.

Aber was will man letztendlich vom Verbraucher erwarten? Der reagiert nur auf das Angebot, und will man es jemanden verübeln, wenn man versucht so viele wie möglich für sein Geld zu bekommen. Letztendlich ist die Politik gefragt, die legt die Rahmenbedingungen fest.
Middem Öl nich spaasam sein! wink

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Mr Pfaff
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Re: Die bittere Realität...

#13 Beitrag von Mr Pfaff »

det hat geschrieben:Jepp Adler,
eigentlich müssten die Landwirte doch nur alle vielleicht 5 Prozent weniger produzieren, dann würden die Preise schon wieder steigen. Aber versuche mal, zwei Landwirte unter einen Hut zu bringen, geschweige denn 280.000.

Gruß
Detlef
Das klingt einfacher als es ist.
Das ist ein teufelskreis.
Man muss sich Jeutzutage vergrößern und mehr produzieren, da es sonst nicht rentabel wird also ist mehr Angebot aber gleich bleibende Nachfrage worauf die Preise sinken.
Also muss man noch mehr produzieren , um davon leben zu können ....

Wenn wir beim Beispiel Milch bleiben :
Es war meiner Meinung nach ein rießen Fehler von der Politik das Milchkontegent/Milchquote abzuschaffen
, da jetzt jeder so viel produzieren kann wie er lustig ist.
Vorher hatte man eine bestimmte quote für ne bestimmte Menge an Milch, die man liefern darf , wenn man mehr produzierte/lieferte gab es Abzüge oder musste man mehr Milchkontegent kaufen.

Ich persönlich find es schlimm , dass die ,, großen" die ,, kleinen" Wettbewerbsunfähig und somit kaputt machen.
Pfaff 30, Pfaff E, Pfaff L, Pfaff 130-6, Pfaff 130-115, Pfaff 130-14-115, 3x Pfaff 31, Pfaff 1, Pfaff 11, Pfaff 230 Automatik, Junker und Ruh

Ralf C. Kohlrausch
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Re: Die bittere Realität...

#14 Beitrag von Ralf C. Kohlrausch »

Mr Pfaff hat geschrieben:
det hat geschrieben: Man muss sich Jeutzutage vergrößern und mehr produzieren, da es sonst nicht rentabel wird also ist mehr Angebot aber gleich bleibende Nachfrage worauf die Preise sinken.
Also muss man noch mehr produzieren , um davon leben zu können ....

Ich persönlich find es schlimm , dass die ,, großen" die ,, kleinen" Wettbewerbsunfähig und somit kaputt machen.
Wofür steht eigentlich das Wirtschaft in Landwirtschaft?

Butterberg und Milchsee, EVST-Fleisch, Erhöhung der eigenen Milchquoten durch Zupachten möglichst unfruchtbaren Landes - die Landwirte produzieren am Bedarf vorbei, seit ich auf der Welt bin. Womit der Schuldige gefunden wäre.

Das bisschen Ertrag, was bei zu frühem oder zu spätem Frost, zuviel Sonne oder zuviel Regen, irgendwelchen Viechern, die sich nicht an die Feldergrenzen halten und anderem verlässlich auftretendem Ungemach übrig bleibt, reicht seit Jahrzehnten für eine Überproduktion. Die Preise folgen der alten Regel von Angebot und Nachfrage.

Seit gut 200 Jahren wird niemand mehr gezwungen, Bauer zu werden. Oder zu bleiben.

Gruß
Ralf C.

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