Hallo FreundInnen,
wie angekündigt, ein kurzer Bericht über den Versuch, die Maschine optisch etwas aufzumöbeln.
Voranstellen möchte ich folgendes:
1. Die von mir hier umrisshaft beschriebene Methode ist NICHT auf meinem Mist gewachsen, fast alles habe ich mir aus diesen Threads angeeignet:
http://www.quiltingboard.com/vintage-an ... 86522.html
http://www.quiltingboard.com/vintage-an ... 93635.html
2. Wer sich allgemein für Schellackpolitur interessiert, dem sei dieser YouTube - Kanal empfohlen:
https://www.youtube.com/watch?v=u8mP83S ... 2DF1E4D282
3. Ich gebe hier ausdrücklich KEINE EMPFEHLUNGEN, sondern beschreibe nur, was ich mit meiner Maschine gemacht habe. Ich kann daher keinerlei Verantwortung für Misserfolge, Beschädigungen, Unfälle oder gesundheitliche Beeinträchtigungen übernehmen.
Was mich optisch an dieser Maschine am meisten gestört hat, waren verkrustete und verfärbte Schellackreste (haupsächlich auf der Grundplatte der Maschine). Die decals waren an diesen Stellen gar nicht mehr oder nur mehr in Resten vorhanden:
DSCN1963.JPG
Diese Schellackreste sollen aufgelöst bzw. in die neu aufpolierte Schellackschicht integriert werden.
Ich verdünne handelsübliche Schellackpolitur hier 1:6 bis 1:3 mit Isopropanol. Man kann aber auch normalen (möglichst hochprozentigen) Brennspiritus (Äthanol) verwenden. Isopropanol löst den Schellack nicht ganz so agressiv wie Äthanol und ist meiner Meinung nach für Anfänger daher besser geeignet, weil man eine bereits bestehende Schicht neu aufpolierten Schellacks nicht so leicht mit der nächsten Schicht wieder wegpoliert. Die Idee der Schellackpolitur ist ja, möglichst viele und möglichst dünne Schichten aufzutragen.
Störende Teile habe ich wieder abgebaut und die Oberfläche mit Reinigungsbenzin entfettet:
DSCN1967.JPG
Das Auftragen der Schichten erfolgt mit einem sog. Ballen. Ich verwende hier ein Stück Baumwolljersey um Wollreste gewickelt (zur Speicherung der Politur):
DSCN1969.JPG
DSCN1970.JPG
Die Stellen, an denen keine decals mehr da sind, sind relativ unproblematisch.
Mit stark verdünnter Politur (man kann anfangs auch reines Isopropanol nehmen) bearbeite ich sie mit abwechselnd kreisenden und linearen (kreuzweisen) Bewegungen.
Folgendes Bild zeigt das Anfangsstadium des ersten Arbeitsgangs:
DSCN1971.JPG
In diesem Anfangsstadium, in dem es darauf ankommt, die alten Verkrustungen zu lösen, arbeite ich mit stark verdünnter Politur und ziemlich "nass".
Diese Prozedur wiederhole ich in Abständen von etwa 30 min. mehrmals.
An Stellen, an denen decals vorhanden sind, ist größte Behutsamkeit angebracht - man will ja die verfärbte, alte Schellackschicht über den decals ANLÖSEN, aber nicht die decals ABLÖSEN.
Das heißt, nur leichten Druck ausüben und nicht ZU nass arbeiten.
Wenn die Verkrustungen weitgehend entfernt bzw. egalisiert sind werden dann noch mehrere Schichten Schellack aufpoliert (1:3 verdünnt), wobei jetzt viel "trockener" gearbeitet wird.
D.h. für einen Durchgang fülle ich nur wenige ml Politur in den Ballen ein.
Es empfiehlt sich jetzt, jede Schicht ein paar Stunden trocknen zu lassen.
Der richtige Feuchtigkeitsgrad des Ballens ist für das Gelingen von entscheidender Bedeutung und bereitet Anfängern die meisten Schwierigkeiten. Typischer Anfängerfehler ist der zu nasse Ballen - die bereits bestehende Politurschicht wird wieder aufgerissen.
Wenn der Ballen die Tendenz zum Festkleben zeigt, helfen ein paar Tropfen Polieröl (auf den Ballen).
Teil 2 folgt.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.