Pfaff 362 blockiert, Handrad schwer bis fest

[Nessy]

Schönen guten Abend ich verzweifel gerade. Ich habe seit Jahren von meiner Oma die Pfaff 362 und hatte sie auch letztes Jahr zur Reparatur danach lief sie wieder super. Jetzt zickt sie hört plötzlich auf zu nähen und surrt nur. das Handrad läuft schwer. Nur die Funktion aufspulen läuft einwandfrei. Jetzt dreht sich handrad aber die Spule davor nicht mehr oder nur schwer und der nadelarm geht nicht mehr hoch und runter. Greifer ist frei.ich habe die Technik von oben fotografiert. Das gelb markierte Rad dreht sich nicht mehr richtig. Das Handrad wie gesagt nur noch schwer. Hat jemand eine Idee? Gruß Nessy

[gelöschter User N]

Wenn die Maschine letzten Monat bzw letztes Jahr nach dem Service noch gut lief,...
vermutlich hast Du einen Fadenschlag

(Geknäul bei der Unterladenspule )

Mit dem Suchwort kommst Du weiter

[Nessy]

Also quasi die Platte lösen und von oben
Die Spule angucken? Von hinten war ein Faden Aber den habe ich entfernt

[js_hsm]

Also quasi die Platte lösen und von oben
Die Spule angucken? Von hinten war ein Faden Aber den habe ich entfernt

Schau Dir den Bereich hinter dem Greifer bitte ganz genau an.
Meistens ist es, wie Nopi schon schrieb, ein Fadenschlag. Ein mehr oder weniger langes Stück Faden hat sich hinter dem Greifer aufgewickelt und bremst(blockiert) ihn.

Wenn da alles frei und sauber ist schauen wir weiter

Gruß, Achim

[claude]

Wenn es dann immer noch klemmt, hat sich Garn fest um die Greiferachse gewickelt.

Nadel rausmachen, großzügig einölen, durchziehen lassen, dann mit Schmackes das Handrad verkehrtrum, also von Dir weg drehen und auch hin und her bis die letzten Fadenfragmente wieder raus sind.

Anschließend alle Ölpunkte der Maschine mit ein bis zwei Tropfen Öl versorgen, dann wird sie wieder so butterweich laufen, wie sie soll.

Nachdem Du wieder eine Nadel eingeschraubt hast, ganz vorsichtig mit der Hand durchdrehen um sicherzugehen, daß die Nadel nicht auf den Greifer schlägt. Nach einem heftigen Fadenschlag kann die Synchronisation verstellt sein.

[gelöschter User N]

Nachdem Du wieder eine Nadel eingeschraubt hast, ganz vorsichtig mit der Hand durchdrehen um sicherzugehen, daß die Nadel nicht auf den Greifer schlägt. Nach einem heftigen Fadenschlag kann die Synchronisation verstellt sein.

Dieser Tip ist ganz wichtig! » Es ist im Grunde nicht die Synchronisation verstellt« (das wäre der Fall wenn eine neue Schnurkette zw. Oberwelle und Unterwelle um ein Zahn / einige Zähne versetzt montiert wird) sondern: Die Nadelstange (bei Nadelbruch oder ähnlichem) bzw der Greifer (bei Fadenschlag) etwas - in der Regel in die Richtung "zu spät" - verschoben .


Ich hab letztens an meiner Dürkopp 1031 das Problem, dass nach einem heftigen Nadelbruch die Nadelstange zu hoch saß und dann der ZickZack nur halb und Geradestich nur Links sicher nähte ... dann schiebt man halt die Nadel nicht bis zum Anschlag ein und bringt das Projekt erstmal zu Ende.

[claude]

Ich habe jetzt mal einen Artikel zum Thema verfasst, weil die Frage doch recht regelmäßig auftaucht:

viewtopic.php?f=32&t=11624

Über Verbesserungsvorschläge würde mich freuen.

[Nessy]

Oh ich glaube es hat funktioniert ich habe nochmal einen Tropfen Öl hinter die Spule gegeben und day Rad gegen die Richtung gedreht und jetzt scheint sie wieder zu schnuren, ich hoffe das bleibt so war noch ein minifaden da aber ich kann mir fast nicht vorstellen dass der das ganze so blockiert hat ich werde es beobachten

[det]

Hallo Nessy,

war noch ein minifaden da aber ich kann mir fast nicht vorstellen dass der das ganze so blockiert hat ich werde es beobachten

doch, genau so ein Minifaden kann für diese Blockade sorgen.
Der Greifer besteht aus +/- feststehenden Teilen (Spulenkapselträger mit Spulenkapsel und Spule) und drehenden Teilen (der eigentliche Greifer mit Greiferspitze). Zwischen diesen beiden Teilen ist nur ein kleiner Spalt und es reicht ein kleiner Fadenrest, um diesen Spalt zu blockieren.

Man könnte diesen Spalt natürlich größer machen, dann würde die Maschine aber mehr und lauter klappern und die Spulenkapsel mehr herumeiern (kann man bei alten Maschinen mit ausgeschlagenem Greifer sehen), aber damit würde man sich andere Probleme ins Haus holen.

Also dieser Spalt MUSS winzig klein sein und auch immer gut geölt.

Damit diese Fadeneinschläge nicht (oft) passieren, hat der Greifer kleine Aussparungen in seiner Bahn. Drehe mal langsam den Greifer und schaue mit Taschenlampenlicht genau hin, dann wirst du diese Aussparungen erkennen. Sie dienen als kleine Fadenmesser, die eintretende Fäden direkt in kleine Stücke zerschneiden, die den Greifer nicht mehr blockieren lassen. Aber manchmal klappt das halt nicht und es verirrt sich doch ein Fadenrest in die Greiferbahn und blockiert die ganze Maschine.

Es gab in den 1950/60er Jahren einen anderen Greifertyp, den zweitourigen Brillengreifer, welcher als Non-bloc Greifer beworben wurde, gerade weil er auf Grund seiner Konstruktion nicht blockieren konnte. Er hat sich aber nicht durchsetzen können.
Dementsprechend war in der damaligen Zeit der Fadeneinschlag bei den Maschinen mit Doppelumlaufgreifer (wie deine 362) wohl ein häufiger auftretendes Problem.

Gruß
Detlef

[Nessy]

Vielen Dank die Maschine läuft wieder einwandfrei