Nähfusserkennung spukt

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raketenmann
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Re: Nähfusserkennung spukt

#31 Beitrag von raketenmann »

sputnik hat geschrieben: Sonntag 21. September 2025, 21:46 Ich habe ja schon unzählige Bauteile und auch Elkos getauscht. Ich beschäftige mich seit den 1960er Jahren mit Elektronik und habe auch noch Elkos aus den 1950er Jahren lagernd.
Ich habe interessehalber vor ~2 Jahren alle "uralt" Elkos (einige hundert Stück) durchgemessen und es sind ALLE in einwandfreiem Zustand.
Andererseits bestelle ich auch manchmal grössere Mengen an Bauteilen und es kann auch bei einer Lieferung von 100 frisch gefertigten Elkos zufällig ein oder zwei Exemplare unbrauchbar/defekt sein.
Also ist es für mich eine Frage der Sinnhaftigkeit ob ich einen guten alten Elko tauschen sollte?

Ich habe mich perönlich dafür entschieden, wenn keine speziellen Gründe vorliegen, die alten Elkos zu belassen und erst bei Ausfall zu tauschen. Ich bin aber auch in der glücklichen Lage über ein immer noch gut bestücktes Lager zu verfügen und meistens nur die richtige Lade finden muss.

Ausfälle von Bauteilen folgen immer dem Zufallsprinzip und auch ein neues Teil kann kaputt sein. Ich durfte auch schon einmal bei einem Kunden zwei Tage auf einen "neuen" neuen 35KW Motor von Siemens warten, weil bei dem "alten" neuen Motor die Lager so verspannt waren dass er sich nicht mehr bewegen lies. Kommentar der Fa. Siemens: "Sowas kommt selten, aber trotzdem gelegentlich vor. Das kann nicht ausgeschlossen werden." ...

Der Rest ist angwandter Murphy biggrin

Grüsse vom Sputnik

P.S.: Ausgenommen sind Elkos die wegen Hitzeschäden getauscht werden ... da tausche ich auch die anderen gefährdeten und ersetze sie wenn möglich durch hitzbeständigere.
OK, das glaube ich dir schon es ist mir auch bewusst, dass ev. einige Elkos schon von Werk aus nicht optimal sind. Aber wie gesagt - wenn ich jetzt mal alle tausche, ist das für mich ein nicht viel grösserer Auwand wie wenn ich sie auslöte zum Messen. Zudem habe ich kein Messgerät um alle zu messen.

Apropos Qualität: Soll ich da irgendwas berücksichtigen? Bei Reichelt gibt es viele verschieden Ausführungen & Hersteller: Sam Wha, Panasonic, Visahy, Chemicon etc... und dann noch Ausführungen wie LXZ oder FC - muss ich da was berücksichtigen?

sputnik
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Re: Nähfusserkennung spukt

#32 Beitrag von sputnik »

Ich bin ja auch gelernter Elektroniker und habe mir einfach ein Messgerät selbst gebaut mit dem ich auch schnell und komfortabel grössere Mengen (manchmal einige hundert Elkos) testen und protokollieren kann.
Meiner Meinung und Erfahrung nach bestehen aktuell keine nennenswerten Unterschiede zwischen unterschiedlichen Herstellern/Lieferanten.

In Elektronikforen wird oft von der "schlechten Qualität" der gefälschten chinesischen Panasonic Kondensatoren berichtet. Deshalb habe ich die auch bei meinen ersten Bestellungen vollständig durchgemessen und bei über 1000 Stück keinen einzigen ausserhalb der angegebenen Toleranzen gefunden. Und was gefälscht betrifft, laut Panasonic Webseite haben die seit vielen Jahren nur mehr eine einzige Fabrik für Kondensatoren und die ist eben in China. biggrin

Ich hatte auch einige Jahre eine Werkstatt geleitet wo wir uns im öffentlichen Auftrag mit Elektroschrott beschäftigten. Da waren häufig neuwertige aber defekte Samsung Fernseher dabei. Die starben meisten kurz nach Ablauf der Gewährleistungsfrist (geplante Obsoleszenz?). Die haben ein Netzteil mit grossem Kühlkörper und die Elkos für max. 85°C sind genau oberhalb eingebaut. Nahezu 100% liefen nach Elkotausch wieder und die Netzteilplatine liess sich auch verkehrt herum einbauen damit die neuen Elkos unterhalb der Kühlkörpers liegen. Da haben wir dann auch gleich alle Elkos mit der nächst grösseren Kapazität, der nächst höheren Spannuungsfestigkeit und vor allem bis 105°C eingebaut. In 5 Jahren hatten wir keine einzige Reklamation.
Ähnliche Erfahrungen haben wir auch mit defekten PC-Mainboards gemacht, aber wegen weniger Exemplaren statistisch nicht so Aussagekräftig.

Wegen was berücksichtigen? ist es schwer da vernünftige Angaben zu machen. Das ist insgesamt ein sehr umfangreiches Thema mit dem selbst einige meiner damaligen Mitarbeiter (die auch alle Elektroberufe erlernt hatten) überfordert waren. Es gibt bei Elkos Typen die sich besser/schlechter für bestimmte Aufgaben eignen.
Mehr Infos dazu -> https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator
Einige Stichworte dazu -> Ripplestromfestigkeit, Anodenstruktur, Serienwiderstand ESR und -Kapazität ESH

Ich kaufte früher die meisten Bauteile direkt beim Hersteller (z.B. Philips, Siemens, etc) oder beim Importeur/Grosshändler.
Mittlerweile, nachdem ich nicht mehr beruflich einkaufe und viele Lieferanten ausgefallen sind, bestelle ich vieles direkt in China und kann auch da keine nennenswerten Nachteile feststellen.
Auch bei Reichelt/Conrad/RS-components etc. kommen die meisten Bauteile aus China, blos häufig mit längerer Lieferzeit und wesentlich teurer und für mich auch höheren Versandkosten nach Österreich.

Grüsse vom Sputnik
Und sehen wir uns nicht in dieser Welt
dann sehen wir uns in Bielefeld! (Udo Lindenberg)

raketenmann
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Re: Nähfusserkennung spukt

#33 Beitrag von raketenmann »

Hallo meine Lieben

Ich bins mal wieder. Nun, ich habe mir nochmals ein wenig Gedanken gemacht und mir überlegt, dass bevor ich hier anfange rumzulöten, kann ich doch mal die Spannungen vom Netzteil messen, oder nicht? Da steht im Manual, dass für das S-Modul - 5VDC bereitgestellt werden müssen. Also wollte ich da mal messen, habe aber vergessen das Multimeter umzustöpseln, die Kabel waren also noch für Kapazitätsmessung eingesteckt. Nun weiss ich nicht, ob es damit zu tun hat oder ob ich generell was falsch gemacht habe, aber das Netzteil macht nun beim Einschalten ein leichtes Ticken, klingt ein wenig wie eine Uhr. Wenn ich das Netzteil mit der Maschine verbinde, dann geht die Maschine nicht an und die Nadel geht in feinen Ticks rauf und runter.... Ich vermute schlimmes... heul heul heul

uu4y
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Re: Nähfusserkennung spukt

#34 Beitrag von uu4y »

bei der Kapazitätsmessung wird vom DMM eine gepulste Spannung erzeugt -vermutlich 5 Volt DC- ...
wenn diese -unter Spannung, also Netzteil eingeschaltet- in das Netzteil eingespeist wird,
kann da, wenns blöd läuft, schon sehr viel passieren...aber auch ausgeschaltet kann da was dumm laufen... heul
da hilft es dann nur noch, alle Bauteile zu prüfen...Netzteil dabei natürlich ausgeschaltet... -boewu-

raketenmann
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Re: Nähfusserkennung spukt

#35 Beitrag von raketenmann »

uu4y hat geschrieben: Montag 29. September 2025, 22:57 bei der Kapazitätsmessung wird vom DMM eine gepulste Spannung erzeugt -vermutlich 5 Volt DC- ...
wenn diese -unter Spannung, also Netzteil eingeschaltet- in das Netzteil eingespeist wird,
kann da, wenns blöd läuft, schon sehr viel passieren...aber auch ausgeschaltet kann da was dumm laufen... heul
da hilft es dann nur noch, alle Bauteile zu prüfen...Netzteil dabei natürlich ausgeschaltet... -boewu-
Ja, da habe ich jetzt ordentlich auf ganzer Linie versagt. Das stimmt mich jetzt gerade ziemlich traurig und ich muss einsehen, dass ich hier zusammenpacken muss. Sämtliche Bauteile demontieren und durchmessen liegt nicht drin, das ist so viel Arbeit und zusätzlich kann soviel schiefgehen…. Da müsste ich mindestens ein ordentliches Entlötwerkzeug haben und das ist teuer… also wenn mir nieman einen Tipp hat, ob es da draussen auf Nähmaschinen spezialisierte Elektroniker gibt die sowas gegen Bezahlung machen, werde ich wohl oder übel eine weitere Nähmaschine zum Ausschlachten kaufen müssen… ich habe erst gerade 500.- CHF in eine mechanische Revision der Maschine investiert, da kann ich mich aktuell nicht ganz von der Maschine lösen…. Ach verdammt, wäre ich doch bei der 5,5mm Stichbreitenlimitierubg geblieben 😢😢😢

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