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Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 20:01
von bunt
Nachdem oben bei der Maschine alles soweit gereinigt und gängig gemacht worden war, habe ich mich unten im Schrank noch um das Schwungrad und die Wippe gekümmert, d.h. mit Staubsauger und Lappen gereinigt, mit WD 40 behandelt, nochmals mit dem Lappen gereinigt usw.

Um an die Fäden zwischen Schrankbefestigung und Schwungrad zu kommen, habe ich die große Mutter etwas mit dem Schraubenschlüssel gelöst und anschließend wieder angezogen.

Als mir auffiel, dass das Schwungrad in seiner Aufhängung zu viel Spiel hat, hab ich die schwarze Kappe in der Mitte des Rades abgenommen und die dahinter befindliche Schraube mit dem Schraubendreher angezogen. Danach war das Spiel weg und das Rad lief rund, wie ich das eigentlich erwarte.

Den Abschluss bildete die Reinigung und das Ölen der Wippe von unten. Dafür musste ich natürlich den Schrank umlegen, um da dran zu kommen. wink Foto gibt’s davon nicht mehr. Das sollte sich aber auch von selbst erklären, dass auch diese Reinigung sinnvoll und notwendig ist. wink

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 20:12
von bunt
Zu guter Letzt hab ich den Lederriemen eingezogen mit der rauen Seite nach unten. Der alte, bereits vorhandene macht noch einen recht guten Eindruck, wirkt nicht sonderlich alt, deshalb hab ich den einfach wiederverwendet.

Und dann ging’s ans Ausprobieren und Treten üben. Da hab ich mich an die oben bereits erwähnte Anleitung in der GA zur Pfaff 130 gehalten. Füße etwas versetzt (ich hab beide Möglichkeiten - links vorne, rechts hinten und rechts vorne und links hinten - ausprobiert) und Aufpassen, dass sich das Handrad von oben zu mir hin dreht.

Kurz und gut, ich bin ganz zufrieden, sie könnte noch etwas leichter gehen, aber dazu hat’s in diesem Faden zwischendurch ja schon genug Anregungen gegeben. shy

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 20:14
von bunt
claude hat geschrieben: Samstag 11. Februar 2023, 19:55 Prima, solange Du den Deckel ab hast, teste auch mal, ob der Einfädler richtig justiert ist, wenn du ihn verwenden willst.

Nimm dafür auf jeden Fall eine ganz neue, garantiert unverbogene Nadel und schiebe sie bis zum Anschlag in die Nadelstange, bevor Du sie festdrehst.

Du hast übrigens einen Ersatzkopf für den Einfädler mit bei Deinem Zubehör.
Das schaue ich mir morgen mal in aller Ruhe an. Dafür muss ich wieder in meine Gebrauchsanweisung schauen und auf das entsprechende Bild darin. Heute Abend ist das für mich noch sd16
shy

Liebe Grüße
bunt

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Samstag 11. Februar 2023, 20:54
von Hummelbrummel
bunt hat geschrieben: Samstag 11. Februar 2023, 20:12 ...

Kurz und gut, ich bin ganz zufrieden, sie könnte noch etwas leichter gehen, aber dazu hat’s in diesem Faden zwischendurch ja schon genug Anregungen gegeben. shy
Falls Du im Moment noch etwas zaghaft rangehen solltest: Mitt Schwung (etwas Tempo) tritt es sich auch leichter als langsam, aber da müssen dann ja auch die Hände mitkommen : )
Das kommt mit der Zeit und Übung.

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 09:10
von bunt
Hummelbrummel hat geschrieben: Samstag 11. Februar 2023, 20:54
bunt hat geschrieben: Samstag 11. Februar 2023, 20:12 ...

Kurz und gut, ich bin ganz zufrieden, sie könnte noch etwas leichter gehen, aber dazu hat’s in diesem Faden zwischendurch ja schon genug Anregungen gegeben. shy
Falls Du im Moment noch etwas zaghaft rangehen solltest: Mitt Schwung (etwas Tempo) tritt es sich auch leichter als langsam, aber da müssen dann ja auch die Hände mitkommen : )
Nee, ich bin da durchaus beherzt rangegangen, um sie richtig in Bewegung zu setzen, damit sich das Öl gut verteilt und sie noch gängiger wird.
Hab mich schon gefragt, wie das mit dem langsamen Treten werden soll, weil DAS gar nicht mal so leicht ist.

Ich werd mich, nach all dem, was ich von Euch gelesen habe, mit der Pflege und dem Treten noch etwas länger beschäftigen, bis sie so richtig „butterweich“ gängig ist.
Muss ja auch noch gucken, ob Nadel und Greifer überhaupt synchronisiert sind… Da muss ich ggf. ja auch noch ran….

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 09:43
von gelöschter User N
bunt hat geschrieben: Sonntag 12. Februar 2023, 09:10 Muss ja auch noch gucken, ob Nadel und Greifer überhaupt synchronisiert sind… Da muss ich ggf. ja auch noch ran….
Du kannst fast sicher davon ausgehen, dass das Greifer Timing passt. also das die Maschine auf Anhieb nähen wird.
etwa 1/1000 ist da etwas verstellt - also nur jede tausendste Maschine hat da ein Problem.

in Deinem ersten Beitrag hast Du geschrieben:
Sie war äußerlich tipptopp, allerdings ziemlich schwergängig und der ZZ-Steller ließ sich nicht bewegen.
Dank der zahlreichen Hinweise hier schloss ich auf Verharzung (äußerlich fast nicht zu erkennen.
Deine Maschine litt nicht an Verharzung sondern an ausgetrocknetem Fett. Das ist tatsächlich äußerlich nicht zu erkennen,
aber mit etwas Nähmaschinenerfahrung weiß man, das die Mechanik der nicht benutzten Maschinen hartes Fett haben
und die Mechanik der viel benutztebMaschinen nach längerer Standzeit verharzt sind. Dass sind die Maschinen mit den gelben bernsteinfarbenen Rändern .

Hartes Fett läßt sich meiner Meinung nach leichter lösen und die Mechanik schneller gängig machen

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 09:50
von bunt
Ok, wieder was dazu gelernt. smile

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 09:58
von bunt
Nopi hat geschrieben: Sonntag 12. Februar 2023, 09:43 Dass sind die Maschinen mit den gelben bernsteinfarbenen Rändern .
So einen bernsteinfarbenen Rand hab ich an der Maschine nur oben am Gehäuse (siehe Foto) und als Tropfen am Gehäuse oberhalb der Nadel gesehen. DAS Zeug war wahrlich schwer zu entfernen.

Auf „Verharzung“ hab ich aufgrund dessen geschlossen, was ich hier so häufig gelesen hatte….
Der ZZ-Steller und die anderen weißen Hebel saßen ALLE fest.

Rein aus Interesse frage ich mich, wie Petroleum (was ja wohl auch nichts anderes als Öl bzw. Diesel ist) solches Öl-Harz auflöst. Vielleicht finde ich irgendwann irgendwo mal eine Erklärung dafür….

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 10:11
von gelöschter User N
bunt hat geschrieben: Sonntag 12. Februar 2023, 09:58 Auf „Verharzung“ hab ich aufgrund dessen geschlossen, was ich hier so häufig gelesen hatte….
ja, das wird immer so geschrieben - das ist richtig.
Da ich aber ein äußerst sturer Erbsenzähler bin und Du (völlig richtig) beschrieben hast, das man "das äußerlich nicht sehen kann" - hab ich Deine Vorlage genommen, um richtig zu stellen warum das sein genau so sein kann wie Du es beschrieben hast.

Du kannst schneller lernen und erkennen, wenn keine logischen Widersprüche vorhanden sind.

"Verharzung" und "äußerlich nicht zu erkennen" ist ein Widerspruch.

Das bekannte Problem bei Pfaff 130,230,260, 360, 138 usw ist aber das FETT , welches bei den nicht benutzten und nicht geölten Maschinen
im Laufe der Jahre trocken / ausgetrocknet war.
Dieses alte hart gewordene Fett ist wie Beton

am schlimmsten ist das (nach meiner Erfahrung) bei den Stichstellern und der Oberfadenspannung bei den Freiarm Maschinen (360 / 362/ 368/ bzw 332) mit Alu Gehäuse.

Die Bauteile wurden vor 60 Jahren mit Fett als Montagehilfe eingesetzt. Wehe du willst versuchen die Bauteile nach 60 Jahren auszubauen!

Da hilft nur - viel Bremsenreiniger, viel warten und ein beherzter Klopfer mit einem 200g Hämmerchen und Holz als "Leichtmetall schonende" Zwischenlage.

Re: Gängig machen einer Pfaff 260 mit Tretantrieb

Verfasst: Sonntag 12. Februar 2023, 10:28
von claude
bunt hat geschrieben: Sonntag 12. Februar 2023, 09:10 Muss ja auch noch gucken, ob Nadel und Greifer überhaupt synchronisiert sind… Da muss ich ggf. ja auch noch ran….
Wie Nopi bereits anmerkte, es spricht viel dafür, daß es da keine Probleme geben wird.

Trotzdem vorsichtshalber erstmal bei eingesetzter Nadel ganz vorsichtig weiterdrehen, sobald die Nadel durch die Stichplatte geht.
Wenn sie auf dem Greifer aufschlägt oder ihn berührt, muss natürlich eingestellt werden.

Dann oben und unten Garn nach Gebrauchsanweisung einlegen.
Zwei deutlich unterschiedliche Farben erleichtern die Einstellung der Fadenspannung.
Du kannst auch erstmal eine von den Unterfadenspulen als Oberfaden nehmen, wenn Du sonst noch kein Garn hast.
Falls es dann Fadenrisse gibt, erstmal frisches Garn kaufen, bevor andere Faktoren untersucht werden.

Wenn die Maschine ohne Aussetzer in allen Stich- und Zickzackweiten und Stichlagen näht, ist alles gut.

Sonst: https://www.naehmaschinentechnik-forum. ... hp?p=48299

Petroleum: Kürzerkettige Kohlenwasserstoffe senken die Viskosität längerkettiger Kohlenwasserstoffe ;-)