Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

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mxm
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Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#1 Beitrag von mxm »

Halloo :)
Ich bin neu hier im Forum! Ich habe sonst immer still mitgelesen, musste jetzt doch einmal ein paar Fragen stellen!


Ich habe mir eine Pfaff 145 39B H2S für festere Materialien wie Leder, Plane oder Fahrradreifen/-schlauch zugelegt. Noch ist sie ohne Tisch und Motor da ich mir noch einen passenden Tisch zurecht basteln muss.
Die Maschine stand offenbar eine Weile ungewartet, weil das Innere der Maschine mit altem Fett und Staub überzogen ist. Nach dem Ölen der Ölstellen und etwas Einwirkzeit, läuft die Maschine mit der Hand etwas geschmeidiger. Trotzdem fühlt sich die Bewegung des Handrads etwas zäh an.
->Sollte ich vor der Nutzung alles gründlich entfetten und säubern? Welcher Fettlöser/Mittel ist da gut geeignet? Welches Fett/Öl am besten?
IMG_0176.jpg
IMG_0179.jpg
Beim Drehen des Handrades ist auch ein Spiel zwischen Greiferwelle und Verbindungswelle nach oben, zu spüren.
->Da soll doch wahrscheinlich kein Spiel sein oder ?

Wenn der vordere Fuß am u.T. ist und auftritt ohne Material darunter, dann wird innen die Fußfeder noch stärker belastet und das Handrad wird schwergängig. Es entsteht ein Spalt beim Hebelmechanismus hinten, wie auf dem Bild zu sehen.
>Soll dass so eingestellt sein?
IMG_0201.JPG
Ausserdem hat die Nadelschwinge etwas Spiel,vor und zurück.
->Verändert das Spiel die Stichlänge, ist das zu vernachlässigen oder muss ich da vielleicht doch was nachziehen?
IMG_0177.jpg
Ich denke auch das die Maschine mal zu einer H3 umgerüstet wurde, da der Hebel hinten für die Füße eine andere Dimension hat als der laut Pfaff-Anleitung beschriebene Standarthebel.
->Ist das meine Einbildung oder kann mir das jemand bestätigen/erklären?

Bei mir ist laut meinen Recherchen ein Einfass-Transporteur verbaut und nicht der Standart-Transporteur einer 145er.
->Macht das bei normalbetrieb (also nicht nur einfassen) einen Unterschied, muss ich den austauschen?
IMG_0181.JPG
Es wäre auch toll wenn jemand mir bei der Bezeichnung der Maschine helfen könnte.
->Die Bezeichnung "39B" habe ich noch nicht entschlüsseln können, vielleicht weiß jemand was das heißt?

Was ist der Unterschied zwischen einer 145 H1S und z.B. einer H3 6/01 CLMN auf die Bauteile bezogen.
->Bedeutet es dass mit der H1S kein Leder oder ähnl. dicke Materialien genäht werden darf, weil es die Stabilität der Maschine nicht hergibt, oder wie ist das zu verstehen?


So, jetzt habe ich mal alle Fragen gestellt die mir im Kopf rum schwirren. Ich hoffe es ist verständlich ausgedrückt und jemand kann mir helfen!! :)

Vielen Dank schonmal,

mxm biggrin
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js_hsm
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#2 Beitrag von js_hsm »

Um innen zu reinigen gehe ich wie folgt vor:

Einsprühen mit Balistol Harzlöser
Einwirken lassen
Mit Pinsel nachhelfen
Abspülen/absprühen mit einer leichten Pril-Lösung
Mit Pressluft richtig trockenblasen
Petroleum (oder WD40) in alle Ölstellen
Drehen (ich verwende eine langsam drehenden Motor dazu)
Immer wieder Petroleum rein

wenn sie dann leichter läuft alles mit Nähmaschinenöl wiederholen


Stell vorher bitte den Hebel (Hubeinsteller) auf Mitte
untitled.JPG
Der Transporteur sollte auch zum Nähen funktionieren
Welchen Fuß hast Du dazu ?

Gruß, Achim

P.S. mit dem Harzlöser Vorsicht bei den Pfaff Hammerschlaglacken dieser Zeit.
Wenn, dann nur ganz kurz einwirken lassen (<15s) sonst kann der Lack angelöst werden !
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#3 Beitrag von claude »

Zum gängig machen von Maschinen mit Schwergang, weil deren Öl ausgehärtet ist:

Alle Stellen, an denen Metall auf Metall reibt, großzügig mit aromatenfreiem (die Sorte, die nicht stinkt, weil keine zyklischen Kohlenwasserstoffe enthalten sind) Petroleum oder Lampenöl (das ist sich chemisch betrachtet sehr ähnlich) versorgen und die Maschine danach bewegen, wiederholen.

In härteren Fällen kann man auch wirksamere Fettlöser verwenden, wie Spiritus, Aceton oder Harzlöser (letzteren gibts da, wo es Kettensägen-Zubehör gibt).
Dabei besonders auf potentiell unerquickliche Nebenwirkungen auf Lack und/oder Kunststoffteile achten.

Keinerlei Flüssigkeiten auf Schnurketten, Keilriemen und Gummi/Plastik.

Zur Beschleunigung kann man Wärme ergänzen, etwa mit einem Föhn oder Heizlüfter.
Bei Heißluftgebläsen an die Temperaturempfindlichkeit von Lacken und Kunststoffteilen denken, von offenen Flammen würde ich abraten.

Je nachdem, wie intensiv eine Maschine vernachlässigt wurde, kann das durchaus mehrere Tage dauern, bis sie wieder butterweich dreht.

Dann den Lösemittel/Altöl-Schmodder abwischen und alle Schmierstellen Ölen.

Nähmaschinen/Feinmechanik/Fahrrad-Öl ist geeignet, kein Ballistol, Silikonöl, irgendwelche Pflanzenöle oder sonstwas.
Geeignetes Öl kostet 1-2€ pro 100ml wenn man es nicht gerade im lokalen Kurzwarenladen von Prym kauft ;-)

Fetten sollte man nur Zahnräder, die vorher auch gefettet waren.

mxm
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#4 Beitrag von mxm »

Hallo da bin ich wieder.. angel

Das Nähmaschinenprojekt musste leider etwas warten, weil mir die Zeit einfach fehlt. Ab und zu kann ich aber doch ein paar Minuten investieren biggrin

Vielen Dank an euch beide @claude und @js_hsm !!! lol

Ich habe die Maschine anfangs mit dem Harzlöser, so gut es ging ohne auseinanderbauen gereinigt. Die Fettkapseln hatten alle stark eingetrocknete Fettkrusten die wirklich schwer lösbar waren. Nach langer Einweichzeit ging es dann doch. Danach mit Lappen, Bürste und Ohrenstäbchen alles wieder trocken gewischt und ordentlich gefettet und geölt. Damit lief die Maschine etwas besser als vorher.

Trotzdem hat die Maschine an einer bestimmten Stelle einen mittelleichten Widerstand wenn die Nähmaschine dreht. Bei der Suche nach dem Problem habe ich angefangen die Maschine nun doch auseinanderzunehmen. Weil ich jetzt eh schon dabei bin will ich gleich alles was geht abbauen und gründlicher reinigen damit sich die Aktion auch lohnt!

So bin ich dann auf den Exzenter auf der Hauptwelle gestoßen. Nach Abbau der Exzenterhülse lief plötzlich die Hauptwelle diesmal wirklich wie Butter!! lol


Sieht aus als ob der Exzenter/Hülse etwas schief montiert wurde. Kriegt man die wieder hin oder muss das neu um gut zu laufen?

IMG_0696 2.jpg
IMG_0698 2.jpg
IMG_0684.JPG

Aktuell bekomme ich den Fadeheber nicht ausgebaut. Irgendwelche Tipps? angel
Die Madenschraube ist bereits entfernt .
IMG_0796 2.JPG
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#5 Beitrag von js_hsm »

mxm hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2025, 21:56 So bin ich dann auf den Exzenter auf der Hauptwelle gestoßen. Nach Abbau der Exzenterhülse lief plötzlich die Hauptwelle diesmal wirklich wie Butter!! lol
Sieht aus als ob der Exzenter/Hülse etwas schief montiert wurde. Kriegt man die wieder hin oder muss das neu um gut zu laufen?
Sieht aus als ob es lange trocken gelaufen ist.
Ich würde erstmal ausschleifen und polieren
mxm hat geschrieben: Mittwoch 5. Februar 2025, 21:56 Aktuell bekomme ich den Fadeheber nicht ausgebaut. Irgendwelche Tipps? angel
Die Madenschraube ist bereits entfernt .
Da würde ich erstmal mit viel Wärme drangehen

Hier noch der Ausschnitt aus der Teileliste
untitled.JPG
Gruß, Achim
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#6 Beitrag von mxm »

Danke Achim!!

Puh ich habe das schlimmste erwartet mit dem Exzenter!
Super dass ich da noch Hand anlegen kann biggrin

Also ausschleifen bedeutet dann mit sehr feinem Sandpapier mit der Hand. Nur die Hülse oder auch den Exzenter selber?
Zum polieren habe ich denke ich noch einen Aufsatz für den Dremel da. Dass dann mit Polierpaste ?


Das habe ich mir schon angeschaut mit der Explosionszeichnung und mit logischem Denken kann ich mir eigentlich fast alles erklären. Nur ist meine Maschine so verklebt und fest dass sich da echt sehr wenig bewegen lässt und ich dann doch an meiner Logik zweifle :lol27: . Ich versuche es mit der Wärme und erzähle mal wie es gelaufen ist.

Grüße mxm

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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#7 Beitrag von js_hsm »

mxm hat geschrieben: Donnerstag 6. Februar 2025, 18:52 Also ausschleifen bedeutet dann mit sehr feinem Sandpapier mit der Hand. Nur die Hülse oder auch den Exzenter selber?
Ich würde eher ein Rundholz passender größe (- 2xSchleifpapierdicke) nehmen/machen, Schleifpapier aufkleben und mit Akkusschrauber schleifen
Excenter mit Schleifleinen und 2 Händen biggrin
mxm hat geschrieben: Donnerstag 6. Februar 2025, 18:52 Zum polieren habe ich denke ich noch einen Aufsatz für den Dremel da. Dass dann mit Polierpaste ?
Japp, mit Polierpaste

Gruß, Achim
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Re: Neuling mit Pfaff 145 39B H2S und vielen Fragen :)

#8 Beitrag von mxm »

So jetzt habe ich die Maschine endlich von allen Teilen befreien können! Mensch dass war ne Partie boewu … Nur der Fadenheber hat 4 Hände, sehr viel Hitze und fast 3 Stunden gebraucht um ihn zu lösen und dann in Millimeterarbeit rauszuklöppeln. Naja wenigstens ist nichts kaputt gegangen… angel . Je mehr ich auseinander genommen habe desto mehr zäher Schmodder ist mir entgegen gekommen. Nach mehreren Runden schrubben mit Ballistol Harzlöser und Bürste ist das meiste gut weggegangen. An einige Stellen im Kopfteil, im mittleren Abteil z.B., komme ich gar nicht richtig ran. Gibt es da ein Bad/Mittel worin die leere Maschine gut eingeweicht werden kann, um so wirklich alles raus zubekommen?


Grüße mxm
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